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Während die deutsche Wirtschaft stagniert, wächst die Bundesliga weiter. Die Saison 2023/24 brachte einen neuen Umsatzrekord von 5,87 Milliarden Euro – ein Plus von zwölf Prozent gegenüber der bisherigen Bestmarke. Besonders die 2. Liga setzte ein starkes Zeichen und knackte erstmals die Milliarden-Marke. Doch nicht alle Zahlen sind positiv.

- Bundesliga-Umsatzrekord: 5,87 Milliarden Euro
- 2.Liga erstmals über 1 Milliarde Euro Umsatz
- Bayern München dominiert mit fast 1 Milliarde Euro Einnahmen
- 155 Millionen Euro Gewinn in der Bundesliga, aber Verluste in der 2. Liga
- Medienrechte als wichtigste Einnahmequelle (1,53 Mrd. Euro)
- Hohe Spielergehälter, aber unter internationalen Top-Ligen
- DFL warnt vor wirtschaftlicher Selbstzufriedenheit
Bundesliga-Umsatz auf Rekordhoch
Die Bundesliga erzielte in der vergangenen Saison einen Umsatz von 4,8 Milliarden Euro. Knapp 20 Prozent davon (951,5 Millionen Euro) entfallen allein auf den FC Bayern München. Damit hat sich der Rekordmeister als wirtschaftliches Schwergewicht einmal mehr behauptet. Die 2. Liga überraschte mit einem Gesamtumsatz von 1,07 Milliarden Euro – erstmals in ihrer Geschichte durchbrach sie die Milliarden-Grenze.
Bemerkenswert ist, dass erstmals seit der Corona-Krise alle 18 Bundesligisten wieder ein positives Eigenkapital ausweisen. Auch in der 2. Liga sieht es stabiler aus: 14 von 18 Klubs stehen wirtschaftlich auf gesunden Beinen. Dennoch bleibt eine Schieflage zwischen den Ligen bestehen.
Trotz Rekordeinnahmen: Finanzielle Herausforderungen bleiben
Die Bundesliga erzielte mit 155 Millionen Euro den höchsten Gewinn ihrer Geschichte. In der 2. Liga sieht es hingegen anders aus – trotz des Rekordumsatzes verbuchten die Zweitligisten einen Gesamtverlust von 33,1 Millionen Euro. Insgesamt schrieben nur 17 der 36 Profiklubs schwarze Zahlen. Gleichzeitig stiegen die Verbindlichkeiten der Vereine von 2,2 auf 2,66 Milliarden Euro.
Dennoch bleibt die DFL optimistisch. Geschäftsführer Steffen Merkel und Marc Lenz betonten, dass nur wirtschaftlich stabile Klubs langfristig Erfolg haben können: „Nur Klubs, die wirtschaftlich gesund sind, können ihre Rolle als emotionale Heimat und Wertegemeinschaft erfüllen.“
Medienrechte als wichtigste Einnahmequelle
Die wichtigste Geldquelle für die Klubs bleibt der Verkauf der Medienrechte. Die Bundesliga nahm hier 1,53 Milliarden Euro ein, die 2. Liga 280,4 Millionen Euro. Auch das Zuschauerinteresse bleibt hoch: Über 20,7 Millionen verkaufte Tickets bedeuten einen neuen Höchstwert.
Ein großer Kostenfaktor bleiben die Gehälter der Spieler und Trainer. Die Bundesliga gab dafür 1,67 Milliarden Euro aus, die 2. Liga 296 Millionen Euro. Trotzdem liegt Deutschland mit einer Quote von 34,9 Prozent der Gesamtausgaben für Gehälter deutlich unter den Werten in England, Spanien oder Italien (50–70 Prozent).
DFL warnt vor Selbstzufriedenheit
Trotz der starken Zahlen mahnt DFL-Aufsichtsratschef Hans-Joachim Watzke zur Vorsicht: „Ein Selbstläufer ist das nicht.“ Die Liga müsse weiter daran arbeiten, wirtschaftlich stabil zu bleiben. Die DFL setzt sich weiterhin für eine Gehaltsobergrenze im europäischen Fußball ein, um langfristige Stabilität zu sichern.
Die Bundesliga beweist, dass sie trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten ein Wachstumsmotor bleibt. Doch steigende Verbindlichkeiten und finanzielle Ungleichheiten zwischen den Klubs zeigen, dass der Weg in die Zukunft nicht ohne Herausforderungen sein wird.
