Uli Hoeneß hatte recht: Streaming-Giganten treiben TV-Gelder in neue Höhen

Paramount schnappt sich Champions-League-Rechte: Streaming-Gigant steigt groß in den Fußball ein

Ab der Saison 2027/28 zeigt Paramount in Deutschland exklusiv die Spiele der UEFA Champions League. Der Deal markiert einen Paradigmenwechsel – und erfüllt Uli Hoeneß einen alten Traum. Für Fans bedeutet das: noch ein Abo mehr.

Fußball heute Spielplan: Champions League 2025/26 am 1.Spieltag - der neue ADIDAS Spielball (Foto Copyright Adidas Presse)
Fußball heute Spielplan: Champions League 2025/26 am 1.Spieltag – der neue ADIDAS Spielball (Foto Copyright Adidas Presse)

Vom Blockbuster zur Königsklasse: Paramount steigt in den Fußball ein

Paramount, bisher vor allem bekannt für Filmhits wie „Mission: Impossible“ oder Serienerfolge wie „Paw Patrol“, sichert sich die exklusiven Übertragungsrechte der UEFA Champions League für den deutschen Markt – und das bis 2031. Rund eine Milliarde Euro lässt sich der US-Konzern das Premiumprodukt der UEFA kosten. Es ist der erste große Schritt des Mediengiganten auf den europäischen Sportmarkt und eine klare Kampfansage an etablierte Anbieter wie DAZN und Sky.

Neben Paramount wird auch Prime Video weiterhin Spiele zeigen – jeweils mittwochs ein Topspiel. DAZN verliert hingegen die Königsklasse, darf aber weiterhin Europa League und Conference League übertragen. Für Fans bedeutet das eine weitere Fragmentierung: Wer künftig Bundesliga und Champions League komplett sehen will, braucht vier Abos.

Neue Ära, alte Sorgen: Fans zahlen die Zeche

Mit dem neuen Milliarden-Deal der UEFA wächst die Sorge unter Fans und Verantwortlichen, dass der Zugang zum Spitzenfußball weiter erschwert wird. „Für die Zuschauer ist die Entwicklung nicht so einfach, es wird eher kompliziert“, erklärte Bayern-Sportdirektor Christoph Freund. Er hofft, dass Champions-League-Spiele trotz der neuen Struktur bezahlbar bleiben. Denn: „Fußball lebt von Emotionen, lebt von den Fans, lebt von den Zuschauern.“

Klar ist: Der Trend geht weiter in Richtung exklusive Inhalte auf möglichst vielen Plattformen. Besonders problematisch wird das für Gelegenheitszuschauer und Familien, die nicht gewillt oder in der Lage sind, monatlich hohe Summen für mehrere Abos auszugeben.

Der Plan von Hoeneß geht auf: Streaming treibt die Preise

Schon vor Jahren hatte Uli Hoeneß vorhergesagt, dass globale Plattformen wie Apple, Netflix oder Disney+ eines Tages in den Fußballmarkt einsteigen würden. Sein Gedanke: Wenn diese Konzerne einsteigen, steigen auch die Erlöse – und genau das passiert jetzt. „Da spielt eine halbe Milliarde, eine Milliarde keine Rolle“, sagte Hoeneß bereits 2017 – eine Vision, die sich nun bewahrheitet.

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Die Medienagentur UC3, die den Rechteverkauf für die UEFA begleitete, spricht von einer „rasanten Entwicklung“ der Märkte, angetrieben durch digitale Plattformen. Netflix und Disney+ beobachten den Markt genau – es dürfte nicht die letzte Bewegung gewesen sein.

Rechtepoker mit Signalwirkung

Das Finale der Champions League wird künftig ebenfalls bei Paramount zu sehen sein – mit einer Ausnahme: Sollte ein deutsches Team im Endspiel stehen, muss die Partie laut Rundfunkstaatsvertrag frei empfangbar übertragen werden. Dennoch zeigt der Deal deutlich, in welche Richtung sich der Fußball entwickelt: Immer mehr Geld, mehr Exklusivität – und ein immer unübersichtlicherer Markt für die Fans.