Fußball-Nationalmannschaft Österreich vor dem WM-Ticket: Rangnicks Team steht vor historischem Schritt

Die Fußball-Nationalmannschaft von Österreich steht kurz davor, sich erstmals seit 1998 wieder für eine Fußball-Weltmeisterschaft zu qualifizieren. Mit einem Sieg gegen Zypern am Samstag in der WM-Quali Gruppe H könnten die entscheidenden Punkte bereits eingefahren werden – vorausgesetzt, die Konkurrenz spielt mit. Trotz eines Erdbebens nahe des Teamquartiers ließ sich das Team von Ralf Rangnick nicht aus dem Konzept bringen. Die Marschroute ist klar: Sechs Punkte aus den letzten beiden Spielen, dann ist die Rückkehr auf die WM-Bühne perfekt.

Österreichs Trainer Ralf Rangnick bei einer Pressekonferenz nach dem EM 2024-Qualifikationsspiel zwischen Estland und Österreich in der ersten Runde der Gruppe F in Tallin, Estland, am 16. November 2023. (Foto: RAIGO PAJULA / AFP)
Österreichs Trainer Ralf Rangnick bei einer Pressekonferenz nach dem EM 2024-Qualifikationsspiel zwischen Estland und Österreich in der ersten Runde der Gruppe F in Tallin, Estland, am 16. November 2023. (Foto: RAIGO PAJULA / AFP)

WM-Teilnahme nach 28 Jahren: Die Ausgangslage

Nach sieben Spieltagen steht Österreich mit 15 Punkten an der Spitze der Gruppe H – vor Bosnien (13) und Rumänien (12). Entscheidend: Die Verfolger treffen am Samstag direkt aufeinander. Sollte Österreich gleichzeitig auf Zypern gewinnen und das Parallelspiel unentschieden enden, wäre die Qualifikation praktisch sicher – selbst rechnerisch könnte das schon reichen. Rangnicks „2-4-6“-Formel zeigt: Schon zwei Punkte aus den beiden verbleibenden Spielen könnten genügen, vier oder sechs wären der souveräne Weg.

Der Teamchef rechnet nicht lange herum. „Wir haben es in der eigenen Hand“, sagt Rangnick. Und auch seine Spieler zeigen sich entschlossen. „Wir gehen auf Sieg, alles andere liegt uns nicht“, stellt Marko Arnautovic klar. Konrad Laimer ergänzt: „Wir wollen es selbst fix machen, nicht auf andere Ergebnisse warten.“ Dass es für viele im Kader die vielleicht letzte Gelegenheit auf eine WM-Teilnahme ist, verleiht der Situation zusätzlich Gewicht.

Die Tabelle

All
Home
Away
#
Team
B
S
U
N
Tore
GT
TD
Pkt.
1
Österreich
S S S S N
>
6
5
0
1
19
3
16
15
2
6
4
1
1
13
5
8
13
3
Rumänien
S N S U S
>
6
3
1
2
11
6
5
10
4
Zypern
N N U U S
>
7
2
2
3
11
9
2
8
5
San Marino
N N N N N
>
7
0
0
7
1
32
-31
0

Taktik, Fokus und Vorbereitung auf Zypern

Die Partie gegen Zypern wird nicht auf die leichte Schulter genommen. Zwar sind die Gastgeber in der Gruppe bislang ohne Sieg, doch zu Hause noch ungeschlagen. Rangnick setzt daher auf eine konzentrierte Vorbereitung und hatte sich mit dem Team bereits am Montag auf Zypern eingefunden. Das Ziel: optimale Bedingungen, volle Fokussierung. „Es stand außer Frage, dass wir hier trainieren“, so der Trainer zur frühen Anreise.

Obwohl am Mittwochvormittag ein Erdbeben unweit des Quartiers registriert wurde, blieben Mannschaft und Staff ruhig. Christoph Baumgartner witzelte: „Bei manchen raschelt es sowieso im Schädel, da spüren es manche gar nicht, wenn ein Erdbeben ist.“ Am Trainingsbetrieb änderte das Naturereignis jedenfalls nichts – die Konzentration liegt voll auf dem sportlichen Ziel.

Die letzte Hürde: Zwei Spiele bis zur WM

Nach dem Spiel in Limassol wartet zum Abschluss der Qualifikation Bosnien in Wien. Sollte Österreich auf Zypern nicht gewinnen, würde das Heimspiel zur finalen Entscheidung. Doch Rangnick und seine Mannschaft wollen keine Rechenspiele mehr zulassen – die Vorgabe ist eindeutig: zwei Siege.

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Kapitän David Alaba, gegen Zypern gesperrt, bringt es auf den Punkt: „Wir wollen unbedingt bei der WM dabei sein.“ Für Rangnick wäre es die erste Teilnahme als Nationaltrainer – und möglicherweise seine einzige. Deshalb ist der Druck, aber auch die Motivation hoch. Das Team hat die große Chance, Geschichte zu schreiben. Und diesmal scheinen auch Erdbeben keine Stolpersteine zu sein.