Trotz „Rückschlags“: Wirtz „sehr zufrieden“ in Liverpool

Florian Wirtz bemüht sich um positive Worte, doch die Realität bei seinem neuen Klub FC Liverpool ist ernüchternd: Nach dem 0:3 im Spitzenspiel bei Manchester City droht der Titelverteidiger den Anschluss an die Tabellenspitze der Premier League zu verlieren. Während Wirtz weiter auf seine Entwicklung verweist, mehren sich die Zweifel an Liverpools Titelreife – nicht nur bei den Experten.

Florian Wirtz of Liverpool during the UEFA Champions League, League Stage Liverpool vs Atletico Madrid at Anfield, Liverpool, United Kingdom, 17th September 2025
(Photo by Alfie Cosgrove/News Images)

Liverpool ohne Zugriff – City dominiert nach Belieben

Das Duell im Etihad Stadium offenbarte deutlich, wie groß die aktuelle Lücke zwischen den Reds und dem Team von Pep Guardiola ist. Manchester City kontrollierte das Spiel über weite Strecken, Liverpool kam kaum zu nennenswerten Offensivaktionen. Florian Wirtz, der erneut zwischen zentraler und linker Offensivrolle pendelte, blieb wie viele seiner Kollegen blass. „City lässt den Ball sehr gut laufen. Wir haben es nicht geschafft, das zu stören oder ins Umschalten zu kommen“, analysierte Wirtz treffend.

Die Zahlen sprechen für sich: Fünfte Niederlage im elften Ligaspiel, 18 Punkte – der Rückstand auf Spitzenreiter Arsenal beträgt bereits acht Zähler. Auch City liegt mit 22 Punkten vor den Reds. Für Jürgen Klopps Mannschaft droht eine Saison im Windschatten der Konkurrenz.

Wirtz zeigt Ansätze, gerät aber unter Druck

Wirtz selbst wollte nach der Partie nicht lange hadern. „Ich bin sehr zufrieden, dass ich hier bin. Ich komme zu meiner Spielzeit und meinen Aktionen“, betonte der Nationalspieler im Sky-Interview. Doch nicht alle Beobachter sehen das so. Die BBC schrieb, Wirtz’ Talent sei zwar unbestritten, doch im Ballbesitz lasse er sich noch zu oft abschütteln. Von den City-Fans hagelte es Spott, vor allem wegen seiner hohen Ablösesumme.

Dass er sich auf verschiedene Offensivrollen einstellen muss, wertet Wirtz nicht als Problem. Der Fußball in England sei „anders“, das habe er mittlerweile verstanden. Genervt fügte er hinzu: „Deswegen brauche ich das jetzt auch nicht immer wieder zu erwähnen.“ Ein Hinweis darauf, dass der 21-Jährige langsam genug davon hat, sich ständig erklären zu müssen.

Keane zweifelt, Van Dijk widerspricht

Nach der klaren Niederlage bei einem direkten Konkurrenten mehrt sich die Kritik an Liverpools Titelambitionen. Sky-Experte Roy Keane sprach dem Team die Klasse für ganz oben ab: „Ein Titelkandidat ist das nicht mehr.“ Kapitän Virgil van Dijk hingegen blieb kämpferisch. „Es ist erst November. Wir geben nicht auf“, sagte der Niederländer. Doch der Eindruck bleibt: Für Liverpool wird es schwer, in dieser Saison an die Leistungen der Vorsaison anzuknüpfen.

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Druck auf Klopp wächst

Mit dem ausbleibenden sportlichen Erfolg wächst auch der Druck auf Trainer Jürgen Klopp. Die Umstellung im Kader, die Integration von Neuzugängen wie Wirtz und die Anpassung an eine sich wandelnde Liga benötigen Zeit – Zeit, die man an der Anfield Road nicht unbegrenzt hat. Die kommenden Wochen dürften richtungsweisend werden, sowohl für die Saisonziele der Reds als auch für die Entwicklung von Wirtz in seinem ersten Premier-League-Jahr.