DFB Pressekonferenz – Nagelsmann öffnet Tür für El Mala, Karl & andere Talente

Julian Nagelsmann blickt bei der Kaderplanung für die Weltmeisterschaft 2026 nicht nur auf etablierte Kräfte. Auch einige hochtalentierte Nachwuchsspieler rücken in den Fokus – allen voran Said El Mala, Lennart Karl, Assan Ouédraogo und Nicolò Tresoldi. Trotz Lob für deren Potenzial mahnt der Bundestrainer zur Geduld und warnt vor überzogener Euphorie.

Bundestrainer Nagelsmann in der DFB-Pressekonferenz
Bundestrainer Nagelsmann in der DFB-Pressekonferenz

Mehr als nur ein Hype um El Mala

Mit Said El Mala hat Julian Nagelsmann einen viel diskutierten Namen in den Kreis der A-Nationalmannschaft berufen. Der 19-jährige Flügelspieler des 1. FC Köln gilt als spannendes Offensivtalent, hat allerdings bislang nur wenige Bundesliga-Minuten auf dem Konto. Genau das macht seine Nominierung bemerkenswert – aber auch erklärungsbedürftig. Laut Nagelsmann sei es „sehr, sehr früh“, einen Spieler mit so wenig Profi-Erfahrung einzuladen. Dennoch will er El Mala im Training beobachten und bewerten, ob das Profil zur WM-Mannschaft passt.

Der Bundestrainer stellt klar: Eine erste Nominierung bedeutet noch keinen Durchbruch. Spieler wie El Mala müssten zunächst verinnerlichen, was es heißt, auf diesem Niveau zu bestehen. Für Nagelsmann zählt, ob junge Akteure nicht nur technisch mithalten, sondern auch das Spiel auf Topniveau begreifen.

Karl und Co.: Chancen, aber klare Erwartungshaltung

Auch Lennart Karl wird von Nagelsmann explizit erwähnt. Der 17-Jährige von Bayer Leverkusen bringt laut dem Bundestrainer ein seltenes Flügelprofil mit, das im DFB-Kader derzeit kaum vorhanden ist. Trotzdem lautet die klare Ansage: Erst einmal soll Karl sich in der U21 behaupten – und dort eine prägende Rolle übernehmen. Es geht also nicht um Vorschusslorbeeren, sondern um konkrete Leistungen im Nachwuchsbereich.

Neben Karl und El Mala wurden auch Assan Ouédraogo (Schalke) und Nicolò Tresoldi (Hannover 96) genannt. Alle vier Spieler seien laut Nagelsmann „in der Verlosung“ für die Endrunde in Nordamerika. Er betont aber gleichzeitig, dass es kein Automatismus ist, in den finalen Turnierkader zu rutschen.

Baustelle Außenbahn: Bedarf öffnet neue Optionen

Nagelsmanns Aussagen machen deutlich: Der Mangel an internationalen Topspielern auf den Außenbahnen spielt den jungen Spielern in die Karten. Sowohl El Mala als auch Karl bedienen Profile, die im deutschen Kader rar gesät sind. Gerade auf diesen Positionen ist Flexibilität gefragt – ein Punkt, der die Tür für überraschende Nominierungen öffnet.

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Die Personaldecke im DFB-Team ist zwar insgesamt breit, aber nicht in jeder Rolle doppelt besetzt. Entsprechend offen zeigt sich Nagelsmann für neue Impulse – auch wenn diese aus dem Nachwuchsbereich kommen.

Vorsicht statt Vorschusslorbeeren

Trotz der positiven Signale bleibt Nagelsmann zurückhaltend. Er lehnt es ab, junge Spieler früh zu „hypen“ und stellt klar, dass er kein Freund vom schnellen Hochjubeln ist. Vielmehr setzt er auf eine schrittweise Entwicklung mit klaren Anforderungen.

In Wolfsburg, beim Treffen des DFB-Teams, machte Nagelsmann deutlich: Die Tür zur WM steht offen – aber durchgehen müssen die Talente selbst. Mit Leistung, Reife und einem klaren Verständnis für die Rolle im Team.