DFB-Präsident Neuendorf denkt über Fußball-WM 2038 / 2042 nach

Während sich der Deutsche Fußball-Bund (DFB) aktuell auf die Bewerbung um die Frauen-EM 2029 konzentriert, schaut Präsident Bernd Neuendorf bereits in die fernere Zukunft: Eine mögliche Bewerbung um die Männer-Weltmeisterschaft 2038 oder 2042 steht im Raum. Noch ist nichts konkret – aber der DFB-Chef sieht Deutschlands Chancen realistisch und selbstbewusst. Die letzte Fußball-WM fand bekanntlich 2006 statt, Teile von der Fußball-EM 2020/2021.

Pressekonferenz mit Bundestrainer Julian Nagelsmann, Bernd Neuendorf (DFB-Praesident), Rudi Voeller (DFB-Direktor Maenner-Nationalmannschaft), Foto: Thomas Boecker/DFB
Pressekonferenz mit Bundestrainer Julian Nagelsmann, Bernd Neuendorf (DFB-Praesident), Rudi Voeller (DFB-Direktor Maenner-Nationalmannschaft),
Foto: Thomas Boecker/DFB

Bewerbung für Männer-WM? Noch Zukunftsmusik

Die Vergaben der Weltmeisterschaften 2030 (Südamerika, Südeuropa und Marokko) sowie 2034 (Saudi-Arabien) sind längst abgeschlossen. Der nächste mögliche Termin für Deutschland wäre frühestens 2038 – also in 13 Jahren. Neuendorf betont, dass eine WM-Bewerbung derzeit noch nicht auf der Agenda steht, aber nicht ausgeschlossen sei. Wichtig sei, die Bedingungen genau zu prüfen. Die deutsche Infrastruktur sieht er dabei als klaren Vorteil. Schon jetzt sei man eines der wenigen Länder weltweit, das ein 48-Nationen-Turnier stemmen könne.

Fokus auf Frauen-EM 2029

Bevor der DFB größere WM-Pläne verfolgt, liegt der Fokus klar auf der Frauen-EM 2029. Die Entscheidung über die Vergabe fällt am 3. Dezember im UEFA-Exekutivkomitee. Der DFB will ein starkes Zeichen für den Frauenfußball setzen – sowohl sportlich als auch strukturell. Die Bewerbung soll auch ein Signal für die angestrebte Professionalisierung der Frauen-Bundesliga sein.

DFB-Strategie 2030: Neuer Kurs unter Neuendorf

Seit März 2022 steht Bernd Neuendorf an der Spitze des DFB. Beim anstehenden Bundestag am Freitag stellt er sich ohne Gegenkandidaten zur Wiederwahl – mit voller Rückendeckung der Delegierten. Der frühere WDR-Journalist will mit seiner „DFB-Strategie 2030“ die Weichen für die Zukunft stellen. Dafür soll ein neuer Vizepräsident für Strategie eingesetzt werden. Der Vorschlag: Matthias Schöck, Chef des württembergischen Fußballverbands. Ziel ist eine klarere Ausrichtung des Verbands, besonders im Nachwuchs, Amateurbereich und Frauenfußball.

Finanzen wieder stabil – dank Nike, DFL und Sparmaßnahmen

Noch vor wenigen Jahren steckte der DFB tief in der Krise: Skandale, Präsidentenrücktritte und ein Haushaltsloch von knapp 20 Millionen Euro belasteten den Verband schwer. Heute ist die Lage stabiler. Der neue Ausrüstervertrag mit Nike ab 2027, Sparprogramme und solide Medienverträge sorgen für mehr finanziellen Spielraum. Auch der Grundlagenvertrag mit der DFL trägt dazu bei. Laut Neuendorf gibt es aktuell keinen Mangel an Mitteln – entscheidend sei, wie gezielt diese eingesetzt werden.