Pressestimmen zum Sieg in Nordirland „DFB-Team muss leiden“:

DFB-Elf siegt in Nordirland – aber überzeugt international nicht

Deutschland bleibt unter Julian Nagelsmann in der WM-Qualifikation auf Kurs. Der knappe 1:0-Sieg in Nordirland bringt drei wichtige Punkte, sorgt aber international für wenig Begeisterung. Die internationale Presse ist sich einig: Deutschland gewinnt glanzlos – und das trotz engagierter Leistung.

Pressestimmen zum Sieg in Nordirland "DFB-Team muss leiden":
Pressestimmen zum Sieg in Nordirland „DFB-Team muss leiden“:

Spanische Medien: Viel Einsatz, wenig Ideen

Die spanischen Zeitungen zeigen sich wenig beeindruckt vom Auftritt der deutschen Nationalmannschaft. Die „Marca“ schreibt von einem mühsamen Sieg durch ein Schultertor von Nick Woltemade gegen ein Nordirland, das den Deutschen auf Augenhöhe begegnete. Auch „AS“ betont den glanzlosen Auftritt der DFB-Elf und verweist darauf, dass sich das Team erneut durch ein Spiel kämpfen musste, das schwerer als erwartet war. Der Blick richtet sich bereits auf das entscheidende Duell im November.

AS: „Woltemade schießt Deutschland zum Sieg: Ein Tor des Stürmers von Newcastle rettet eine glanzlose deutsche Mannschaft in Belfast, die erneut mehr als nötig leiden musste. In der nächsten Länderspielpause im November steht das Entscheidungsspiel um die direkte Qualifikation für die Weltmeisterschaft an.“

Italien: Sieg ja – aber keine Souveränität

In Italien erkennt man zwar den Erfolg an, kritisiert aber deutlich die Spielweise. Die „Gazzetta dello Sport“ spricht von einem hart erkämpften Sieg gegen einen schwachen Gegner – mit Blick auf das enttäuschende Abschneiden bei den letzten Weltmeisterschaften ein weiterer Hinweis auf Deutschlands Schwierigkeiten. „Tuttosport“ hebt Woltemade als Matchwinner hervor, bemerkt aber auch, dass sich Deutschland gegen Mannschaften unter dem eigenen Niveau zunehmend schwertut.

Gazzetta dello Sport: „Deutschland gewinnt zwar, muss jedoch schwer leiden, um drei wichtige Punkte zu erkämpfen. Nachdem die Nationalmannschaft bei den letzten beiden Weltmeisterschaften bereits in der Vorrunde ausgeschieden war, tut sie sich inzwischen selbst gegen schwächere Gegner äußerst schwer. Nagelsmanns Team siegt – überzeugt dabei aber keineswegs.“

England lobt Woltemade, Wirtz bleibt blass

In der englischen Presse steht Nick Woltemade im Fokus. Der Stürmer von Newcastle United erzielte sein erstes Länderspieltor – kurioserweise mit der Schulter – und avancierte zum entscheidenden Mann. „The Guardian“ hebt hervor, dass Florian Wirtz seine hohen Erwartungen nicht erfüllen konnte. Für die englischen Beobachter ist klar: Ohne Deutschland ist keine Weltmeisterschaft denkbar, aber zur Topform fehlt derzeit noch ein gutes Stück.

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The Guardian: „Wer in Belfast nach einer Bestätigung dafür gesucht hat, dass Florian Wirtz seine Ablösesumme von 116 Millionen Pfund wert ist, wurde nicht fündig. Stattdessen war es Nick Woltemade, der dank seines ersten Länderspieltores seinen Status als Deutschlands Mann der Stunde untermauerte. Ohne Deutschland wäre es keine Weltmeisterschaft, und ohne Deutschland wird es sicherlich auch keine Weltmeisterschaft geben. Allerdings sind sie eindeutig noch nicht am Ziel.“

Frankreich sieht Pflichtsieg mit Fragezeichen

Die französische „L’Équipe“ weist auf die schwierigen Bedingungen im Windsor Park hin – ein Stadion, in dem Nordirland lange ungeschlagen war. Auch hier lobende Worte für Woltemade, dessen Treffer Deutschland an der Tabellenspitze hält. Der Blick richtet sich auch hier auf die kommenden Spiele gegen Luxemburg und die Slowakei, die den Gruppensieg absichern sollen.

L’Equipe: „Es gab keinen besseren Zeitpunkt und keinen besseren Ort als den Windsor Park in Belfast, wo Nordirland seit fast zwei Jahren nicht mehr verloren hatte (0:1 gegen Slowenien am 17. Oktober 2023), um den ersten Treffer zu erzielen. Dank des ersten Treffers von Nick Woltemade (31.) behielt Deutschland den ersten Platz in seiner Gruppe (…). Um sicherzugehen, dass die Auftaktniederlage in Bratislava (0:2) im Vormonat nicht bis zum Schluss wie ein Klotz am Bein hängt, muss die Arbeit nächsten Monat in Luxemburg und dann zu Hause gegen die Slowakei zu Ende gebracht werden.“