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Bundestrainer Julian Nagelsmann hat ein Jahr vor der WM 2026 in den USA, Mexiko und Kanada seine Strategie für den Titelgewinn präsentiert – und überrascht dabei mit einem klaren Kurswechsel. Joshua Kimmich kehrt ins zentrale Mittelfeld zurück, Marc-André ter Stegen ist gesetzt im Tor – wenn er weiterhin Stammtorhüter im Club ist.

Rückkehr zur „Sechs“: Kimmich übernimmt wieder das Spielzentrum
Eine der auffälligsten Maßnahmen ist die neue alte Rolle von Joshua Kimmich. Noch im Juni galt er für Nagelsmann als alternativloser Rechtsverteidiger. Nun soll er im zentralen Mittelfeld als Taktgeber agieren. Für den Bundestrainer ist Kimmich einer der wenigen Spieler, die diese Rolle auch im Klub regelmäßig ausfüllen – und damit unverzichtbar für die Schaltzentrale. Nagelsmann betont, dass die Zeit für Experimente im „Herzstück“ der Mannschaft abgelaufen sei. Kimmich soll dort seine Führungsqualitäten und Spielintelligenz voll ausspielen.
Ter Stegen fest eingeplant – trotz Bankplatz in Barcelona
Ebenfalls bemerkenswert: Nagelsmann stellt sich hinter Marc-André ter Stegen, obwohl der Keeper aktuell bei Barça außen vor ist und zuletzt sogar wegen Rückenproblemen pausieren musste. Der Coach rechnet mit einer Rückkehr ins Barca-Tor im Winter – andernfalls scheint ein Vereinswechsel wahrscheinlich. Eine Rückkehr von Manuel Neuer schließt Nagelsmann aus, ebenso große Überraschungen bei der Nummer zwei im Tor: Oliver Baumann bleibt wohl erste Alternative, Alexander Nübel die zweite. Doch ter Stegen muss spielen, sonst wird er keine Nummer 1 sein.
Neue Struktur mit Fokus auf defensive Stabilität
Nagelsmann kündigt eine strukturelle Veränderung an, weg vom Offensivdenken früherer Jahre. Der Fokus liegt nun stärker auf defensiven Tugenden und Teamgeist. Junge Spieler wie Nathaniel Brown oder Nnamdi Collins könnten auf den Außenverteidigerpositionen eine Rolle spielen. Auch die Umschulung von Offensivspielern für die Defensive schließt der Bundestrainer nicht aus. Der neue Spirit soll auf Verantwortung, Disziplin und taktischer Reife basieren. Rüdiger, Havertz und Kimmich sollen dabei als Führungsspieler vorangehen.
WM-Kader nimmt Konturen an – Nagelsmann bleibt optimistisch
Nagelsmann hat bereits ein klares Bild seines WM-Kaders: 35 Spieler hat er im Blick, am Ende sollen die 23 mit der besten Rollenverteilung und dem größten Defensivwillen mitfahren. Der Coach will eine Mannschaft formen, die sich nicht nur auf Ballbesitz und Technik verlässt, sondern bereit ist, für den Erfolg zu kämpfen. Der Anspruch ist klar formuliert: „Wir wollen Weltmeister werden.“ Doch Nagelsmann bleibt realistisch – die Einstellung müsse stimmen, sonst sei auch das größte Talent wertlos.