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DFB verliert Spiel um Platz 3 – Nations League endet enttäuschend
Die deutsche Nationalmannschaft hat bei der Heim-Nations-League auch den letzten möglichen Erfolg verpasst. Beim 0:2 gegen ein stark ersatzgeschwächtes Frankreich zeigte das Team von Julian Nagelsmann zwar lange Zeit ansprechenden Fußball, scheiterte aber erneut an der Chancenverwertung – ein altbekanntes Problem. Mit dem Misserfolg wachsen leise Zweifel an der WM-Mission 2026. Hier der Spielverkauf und die ersten Pressestimmen aus Deutschland und Frankreich.

Viel Aufwand, keine Belohnung – DFB scheitert an Effektivität
Die deutsche Elf begann engagiert, erspielte sich früh mehrere gute Gelegenheiten – doch erneut fehlte die Effizienz vor dem Tor. Schon nach 80 Sekunden vergab Nick Woltemade eine Riesenchance. Florian Wirtz traf später nur den Pfosten (36.), auch Karim Adeyemi und Niclas Füllkrug scheiterten mehrfach. Frankreich hingegen zeigte sich kaltschnäuzig: Kylian Mbappé verwandelte kurz vor der Pause eine seiner wenigen Szenen eiskalt (45.+1). Die Führung der Franzosen war schön herausgespielt, aber keineswegs verdient.
Nagelsmanns Systemwechsel bringt keinen Umschwung
Nach dem Halbfinal-Aus gegen Portugal hatte Bundestrainer Julian Nagelsmann sein System umgestellt. Statt Dreierkette lief Deutschland diesmal mit Viererkette auf, im Zentrum spielten Jonathan Tah und Robin Koch. Auch personell rotierte er: Pascal Groß rückte ins Mittelfeld, Adeyemi bekam erneut eine Chance, und Woltemade durfte im Angriff ran. Das hohe Pressing brachte Ballgewinne, aber keine Tore. In Hälfte zwei kamen mit Deniz Undav und Tom Bischof frische Kräfte, doch auch das brachte keine Wende.
Frankreich nutzt Lücken – Olise macht den Deckel drauf
Didier Deschamps rotierte seine Startelf auf acht Positionen – Mbappé, Rabiot und Maignan waren die einzigen Verbliebenen aus dem Halbfinale. Dennoch reichte die individuelle Klasse, um Deutschland auszukontern. Nach dem zweiten Tor durch Michael Olise (84.) war die Partie entschieden. Zwar zeigte Marc-André ter Stegen im deutschen Tor noch einige starke Paraden, aber vorne blieb Deutschland glücklos. Ein vermeintlicher Ausgleich durch Undav wurde per VAR zurückgenommen – Füllkrug hatte sich zuvor zu hart durchgesetzt.
WM-Quali im Blick – aber viele offene Fragen
Nach dem schwachen Abschneiden in der Nations League ist der Druck auf Nagelsmann gestiegen. Zwei Niederlagen in Folge, verschenkte Chancen und taktische Unsicherheiten lassen Zweifel an der Entwicklung des Teams aufkommen. Im September beginnt die WM-Qualifikation mit Spielen in der Slowakei und gegen Nordirland – bis dahin müssen die Eindrücke aufgearbeitet und neue Lösungen gefunden werden. Zunächst geht es aber für die Spieler in verschiedene Richtungen: Klub-WM, U21-EM oder Sommerurlaub. Die Vorbereitung auf das große Ziel 2026 startet holprig.
Stimmen zum Nations-League-Spiel gegen Frankreich
Niclas Füllkrug: „Ich hatte das Gefühl, dass wir eine extreme Galligkeit und sehr viel Energie an den Tag gelegt haben. In der ersten Halbzeit haben wir einen wahnsinnigen Flow entwickelt, leider wollte der Ball nichts ins Tor gehen. Es war trotzdem ein ordentlicher Abschluss, wir haben gegen eine Nation, die in den letzten Jahren immer um Titel mitgespielt hat, eine sehr gute Leistung auf den Platz gebracht. Trotzdem gehen wir mit zwei Niederlagen nach Hause, das tut weh.“
Julian Nagelsmann: „Wenn du in der ersten Halbzeit vier, fünf Hundertprozentige rausspielst, dann darfst du schon mal in Führung gehen. Wir müssen es natürlich trotzdem schaffen, die Dinger über die Linie zu drücken – aber in der Herangehensweise war es gut. In der zweiten Halbzeit wollten wir dann unbedingt das Tor, da war es schon ein bisschen Harakiri. Das Spiel hat, was das Gefühl angeht, gut getan – nicht das Ergebnis, aber die Art und Weise. Wenn wir die Bereitschaft haben, in keinem Qualifikationsspiel weniger zu investieren als heute, dann werden wir diese Spiele gewinnen.“
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