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Zu viele Spiele, zu wenig Pause: Bierhoff kritisiert Terminhatz im Fußballsommer
Oliver Bierhoff schlägt Alarm: Der ehemalige DFB-Direktor kritisiert die zunehmende Belastung für Fußballprofis durch den vollen Terminkalender im Sommer. Vor allem Spieler von Topklubs wie Bayern München oder Borussia Dortmund stehen durch die Nations League und die neue Klub-WM unter Dauerstress. Eine echte Sommerpause? Fehlanzeige. Bierhoff fordert ein Umdenken – zugunsten der Spieler und der Spielqualität.

Nations League und Klub-WM: Volles Programm statt Erholung
Zwischen dem 4. und 8. Juni steht das Final Four der UEFA Nations League an, direkt im Anschluss folgt vom 14. Juni bis 13. Juli die neue Klub-WM in den USA. Vor allem für die Spieler der europäischen Topvereine bedeutet das: kaum Zeit zum Durchschnaufen, obwohl im Winter mit der WM 2026 das nächste große Turnier wartet. Besonders betroffen sind Spieler des FC Bayern München und Borussia Dortmund, deren Kader viele Nationalspieler stellt und die in internationalen Wettbewerben ohnehin regelmäßig im Einsatz sind.
Bundestrainer Julian Nagelsmann hat bereits betont, dass er bei der Kaderwahl für die Nations League keine Rücksicht auf Belastungssteuerung nehmen kann – was zusätzlichen Druck auf die Spieler ausübt.
Bierhoff fordert gemeinsames Umdenken im Fußball
Oliver Bierhoff kritisiert die zersplitterte Interessenlage im Profifußball. „Wir haben einfach zu viele Parteien dabei und jeder denkt immer an sich“, sagte er gegenüber dem Bayerischen Rundfunk. Für ihn fehlt eine zentrale Steuerung, die den Spielkalender besser organisiert. Der 56-Jährige wünscht sich, dass sich alle beteiligten Akteure – Verbände, Ligen, Klubs – an einen Tisch setzen und eine gemeinsame Strategie erarbeiten, um die Belastung für die Spieler zu reduzieren und gleichzeitig die Qualität des Spiels zu erhalten.
Keine Sommerpause: Spieler am Limit
Bierhoff bringt auf den Punkt, was viele Profis und Trainer seit Jahren kritisieren: Der Kalender ist zu voll, echte Regenerationsphasen gibt es kaum noch. „Es wird ein Sommer, wo die Spieler dann wieder keine Pause haben“, betont der Europameister von 1996. Besonders problematisch sei dabei, dass es sich nicht nur um ein oder zwei Spiele handle, sondern um einen monatelangen Zeitraum mit intensiven Einsätzen. Die Folge: steigende Verletzungsgefahr, sinkende Leistungsfähigkeit, wachsender Frust.
Bierhoff aktuell nicht in Verantwortung, aber weiterhin engagiert
Auch wenn Bierhoff seit seinem Rücktritt beim DFB keine offizielle Funktion mehr im deutschen Fußball hat, verfolgt er die Entwicklungen aufmerksam. Aktuell arbeitet er als Berater und hat 2023 mit der Sportsparte des Family-Offices Finvia ein neues Projekt gestartet. Eine direkte Rolle bei möglichen Reformgesprächen spielt er derzeit nicht – seine Kritik dürfte aber dennoch Gehör finden.