Der zweite WM Test gegen Kamerun steht für Bundestrainer Joachim Löw und seine Mannschaft heute in Mönchengladbach im Stadion im Borussia-Park auf dem Programm (Anpfiff: 20.30 Uhr). Schon ab 20.15 Uhr melden sich in der ARD Moderator Gerhard Delling und Experte Mehmet Scholl zum Spiel, das von Tom Bartels kommentiert wird. Diese Art von Personalien sollten Löw gleichgültig sein. Für ihn gilt es nach dem WM Test gegen Kamerun vielmehr, sich für 23 Spieler zu entscheiden, die er mit zur Fußball-Weltmeisterschaft nach Brasilien nimmt. Drei Kicker müssen also noch aus dem vorläufigen WM Kader 2014 gestrichen werden.
Mönchengladbach. Nutzt Christoph Kramer im „eigenen“ Stadion den Heimvorteil und springt tatsächlich noch mit auf den WM-Zug, der direkt nach Brasilien führt? Das ist wohl mit die spannendste Frage bei der deutschen Nationalmannschaft vor dem WM Test gegen Kamerun. Der erste Test indes gegen Polen war nahezu wertlos, fehlten mit den Spielern von Bayern München und Borussia Dortmund doch sämtliche Säulen des Teams.
Christoph Kramer: WM Test gegen Kamerun im „Wohnzimmer“?
Am Ende gab es bei der Nullnummer in Hamburg aber eben doch einen Gewinner: Obwohl Christoph Kramer ursprünglich gar nicht auf der Liste mit den 30 Spielern stand, die zur WM 2014 fahren sollen, fand er sich nach dieser Partie dann doch dort wieder – und durfte das DFB-Team mit ins Trainingslager nach Südtirol begleiten. Nun ist der WM-Traum ganz nahe, denn der Bundestrainer muss nur noch drei Spieler streichen. Hoch gehandelt dafür wird der Schalker Julian Draxler. Journalisten fällt auf, dass der Schalker lustlos kicke, sich im Training nicht aufdränge – gerade eben so, als sei ihm die wenig erfreuliche Botschaft schon übermittelt worden. Shkodran Mustafi von Sampdoria Genua und Matthias Ginter vom Sportclub aus Freiburg werden außerdem immer wieder genannt.
Derweil kämpfen Marcel Schmelzer, Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger und Manuel Neuer um bessere Fitness, was beim zweiten WM Test gegen Kamerun für Youngster Erik Durm eine große Bewährungschance bedeuten könnte. Er wird vermutlich Außenverteidiger spielen wie auch der Schalker Benedikt Höwedes. In der Innenverteidigung scheint Per Mertesacker gesetzt für das DFB-Trikot, im WM Test gegen Kamerun könnte an seiner Seite Jerome Boateng auflaufen, im letzten Test gegen Armenien dann vielleicht Mats Hummels – oder andersherum.
Sami Khedira: Kein Risiko, aber Spielpraxis dringend benötigt
Im defensiven Mittelfeld wird Löw zwar kein Risiko eingehen wollen, doch wenn es irgendwie geht, wird dort Sami Khedira an der Seite von Toni Kroos Spielpraxis sammeln. Das offensive Trio besteht aus Mesut Özil, Marco Reus und Thomas Müller, eine Alternative bleibt natürlich Mario Götze. Der kann auch eine falsche Neun spielen, kommt eventuell im zweiten Durchgang zum Zuge – oder aber gegen Armenien. In vorderster Front stürmt zunächst einmal ein klassischer Mittelstürmer: Miroslav Klose. In der Offensive probt Joachim Löw im WM Test gegen Kamerun also schon einmal seine mögliche Bestbesetzung. Und wieder kommen wir zu Julian Draxler: Denn der Schalker wird nicht auflaufen. Für ihn scheint kein Platz. Zu groß ist der gesundheitliche Notstand in den defensiveren Bereichen. Und am Montag könnte es dann bittere Gewissheit werden, dass Draxler auch nicht im WM-Kader steht.
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