Inhaltsverzeichnis - das findest du hier
Der deutschen Fußballnationalmannschaft reicht gegen die Slowakei ein Unentschieden zur sicheren WM-Qualifikation. Doch ob ein Sieg tatsächlich für einen Platz in Lostopf 1 bei der Auslosung reicht, bleibt offen. Die FIFA hüllt sich in Schweigen – und heizt damit Spekulationen um mögliche Regeländerungen an, die aus deutscher Sicht fatale Folgen hätten. Die nächste FIFA-Weltrangliste gibt es am Mittwoch, dann soll auch über den genauen Modus der Zusammensetzung der Lostöpfe entschieden werden. Bleibt Deutschland in Lostopf 1 im Falle eines Sieges im letzten Quali-Spiel?

Ein Sieg gegen die Slowakei – und dann?
Die Ausgangslage vor dem letzten Gruppenspiel der EM-Qualifikation scheint klar: Ein Punkt gegen die Slowakei genügt, um das WM-Ticket zu buchen. Doch Bundestrainer Julian Nagelsmann macht aus dem Duell in Leipzig ein Spiel mit weitreichender Bedeutung. Denn mit einem Sieg würde Deutschland Rang zehn in der FIFA-Weltrangliste verteidigen – ein entscheidender Faktor für die Einordnung in Lostopf 1 bei der WM-Auslosung am 5. Dezember in Washington.
Das Kalkül: Nur aus Topf 1 heraus kann man Gruppen-Kracher gegen Teams wie Argentinien, Frankreich oder Spanien vermeiden. Doch dieses Szenario gerät ins Wanken, weil die FIFA bislang nicht offenlegt, nach welchen Kriterien die Töpfe tatsächlich gebildet werden. Die Unklarheit schürt Unruhe.
FIFA bleibt vage – Spekulationen über neues Setzsystem
Seit Wochen wartet man auf Klarheit aus Zürich. Doch die FIFA hält sich bedeckt, will erst nach Ende aller Qualifikationsspiele – also ab Mittwoch – die Regeln für die WM-Auslosung kommunizieren. In der Zwischenzeit mehren sich Gerüchte, dass sich die Töpfe nicht ausschließlich nach der aktuellen Weltrangliste richten könnten.
Konkret steht ein Vorschlag im Raum, der die Einordnung der Teams aus den März-Playoffs verändert: Nicht mehr alle Teams eines K.o.-Pfads landen automatisch im vierten Topf, sondern sie könnten dem Topf zugeordnet werden, den das am besten platzierte Team ihres Pfades erreicht. Diese Umverteilung könnte dazu führen, dass auch noch nicht qualifizierte Nationen wie Italien – aktuell Neunter der FIFA-Rangliste – in Topf 1 rutschen, während Deutschland abrutscht.
Ein Vorteil für Italien – ein Risiko für Deutschland
Im aktuellen FIFA-Ranking liegt Deutschland auf Platz zehn – unmittelbar hinter Italien. Sollte sich die Squadra Azzurra also über die Playoffs qualifizieren und die FIFA die neue Variante anwenden, hätte Deutschland trotz besserer Ausgangslage das Nachsehen. Besonders problematisch: Selbst Außenseiter wie Nordirland oder Neukaledonien könnten durch einen Pfadgewinn in einen höheren Lostopf gelangen, wenn sie vom Ranking-Vorteil eines besseren Teams in ihrem Playoff-Pfad profitieren.
Solche Szenarien würden das Prinzip der sportlichen Fairness konterkarieren. Für die letzten beiden Weltmeisterschaften war klar geregelt, dass ausschließlich direkt qualifizierte Teams gemäß ihrer Platzierung in der Weltrangliste den Töpfen zugeordnet wurden. Viele erwarten, dass diese Praxis fortgesetzt wird. Eine Bestätigung fehlt bislang jedoch.
Nagelsmann bleibt nur der Sieg – unabhängig von der Regel
Am Ende kann Julian Nagelsmann nur auf Nummer sicher gehen: Ein Sieg gegen die Slowakei ist Pflicht, wenn man zumindest alle eigenen Hausaufgaben erledigt wissen will. Denn sollte Deutschland am Montag nur Remis spielen, dürfte Platz zehn futsch sein – und damit auch der Platz in Lostopf 1, ganz gleich, für welches Verfahren sich die FIFA entscheidet. Erst mit der Veröffentlichung der aktualisierten Weltrangliste am Mittwoch und den Auslosungsregeln wird endgültig Klarheit herrschen.