Rassismus-Skandal bei der Frauen-EM – Berger-Verlobte Carter (England) beleidigt

Rassismus-Skandal überschattet EM-Erfolg – Jessica Carter zieht sich aus sozialen Medien zurück

Deutschlands Torhüterin Ann-Katrin Berger wird bei der Frauen-EM in der Schweiz für ihre Leistungen gefeiert, doch private Sorgen überschatten den sportlichen Höhenflug. Ihre Verlobte Jessica Carter, englische Nationalspielerin, wurde im Verlauf des Turniers mehrfach rassistisch beleidigt. Die Konsequenz: Rückzug aus der Öffentlichkeit und ein Appell für mehr Menschlichkeit.

Englands Verteidigerin #16 Jessica Carter und die englische Nationalmannschaft posieren vor dem Viertelfinalspiel der UEFA-Frauen-Europameisterschaft 2025 zwischen Schweden und England im Letzigrund-Stadion in Zürich am 17. Juli 2025. (Foto: SEBASTIEN BOZON / AFP)
Englands Verteidigerin #16 Jessica Carter und die englische Nationalmannschaft posieren vor dem Viertelfinalspiel der UEFA-Frauen-Europameisterschaft 2025 zwischen Schweden und England im Letzigrund-Stadion in Zürich am 17. Juli 2025. (Foto: SEBASTIEN BOZON / AFP)

Rassistische Anfeindungen gegen Carter erschüttern EM-Umfeld

Jessica Carter, Verteidigerin des englischen Nationalteams und Spielerin bei NJ/NY Gotham FC, machte die Hassnachrichten über Instagram öffentlich. Sie sprach von wiederholten rassistischen Angriffen seit Turnierbeginn – ausgelöst offenbar durch ihr Aussehen und ihre Herkunft. Die 27-Jährige erklärte, dass sie zwar Meinungen zu Leistungen und Ergebnissen akzeptiere, gezielte Diskriminierung jedoch nicht tolerierbar sei. Als Schutzmaßnahme kündigte sie ihren Rückzug aus sozialen Netzwerken an.

FA reagiert mit klarer Haltung – Polizei eingeschaltet

Der englische Fußballverband FA stellte sich entschieden hinter seine Spielerin. Geschäftsführer Mark Bullingham verurteilte die rassistischen Attacken scharf und bestätigte, dass die Polizei eingeschaltet wurde. Ziel sei es, die Täter zur Rechenschaft zu ziehen. Carter betonte in ihrem Statement, dass ihre Entscheidung auch ein Signal für andere sein solle – sie hofft auf einen gesellschaftlichen Lernprozess.

Die deutsche Torhüterin Ann-Katrin Berger (Nr. 01) pariert den ersten Elfmeter Frankreichs während des Elfmeterschießens am Ende der Verlängerung im Viertelfinalspiel der UEFA-Frauen-Europameisterschaft 2025 zwischen Frankreich und Deutschland im Stadion Parc Saint-Jacques (St. Jakob-Park) in Basel, am 19. Juli 2025. (Foto: Fabrice COFFRINI / AFP)
Die deutsche Torhüterin Ann-Katrin Berger (Nr. 01) pariert den ersten Elfmeter Frankreichs während des Elfmeterschießens am Ende der Verlängerung im Viertelfinalspiel der UEFA-Frauen-Europameisterschaft 2025 zwischen Frankreich und Deutschland im Stadion Parc Saint-Jacques (St. Jakob-Park) in Basel, am 19. Juli 2025. (Foto: Fabrice COFFRINI / AFP)

Berger als deutsche Heldin – sportliche Glanzleistung gegen Frankreich

Während sich Carter mit Hass im Netz auseinandersetzen musste, wurde ihre Partnerin Ann-Katrin Berger auf dem Platz zur Heldin. Im Viertelfinale gegen Frankreich parierte die 34-Jährige zwei Elfmeter und traf selbst – Deutschland steht nach einem dramatischen 6:5-Sieg im Halbfinale. Dort wartet Weltmeister Spanien auf das Team von Horst Hrubesch.

Mögliches Finale: Berger gegen Carter?

Ein sportliches Aufeinandertreffen des Paars ist frühestens im Finale möglich. England trifft am Dienstag auf Italien, Deutschland am Mittwoch auf Spanien. Sollte es zum Duell der beiden Teams am 2. Juli kommen, stünde es unter einem besonderen Vorzeichen – sportlich wie persönlich.