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Julian Nagelsmann hat vor dem WM-Qualifikationsspiel gegen Luxemburg ein zentrales Problem in der Nationalmannschaft angesprochen: mangelnde Torgefahr. In der Offensive der DFB-Elf klaffen Lücken – und Nick Woltemade soll helfen, sie zu schließen. Der 22-Jährige erlebt derzeit einen rasanten Aufstieg, der ihn innerhalb weniger Monate vom Bundesliga-Stürmer zum Hoffnungsträger im DFB-Dress machte. Auf den Spuren von Rudi Völler? Er war Goalgetter und Weltmeister 1990.

Vom Außenseiter zum A-Nationalspieler
Für Nick Woltemade fühlt sich dieses Jahr wie ein Fußballmärchen an. In wenigen Monaten ging es vom Pokalsieg mit dem VfB Stuttgart über das U21-EM-Finale bis zum Debüt für die A-Nationalmannschaft. Ein Wechsel zum FC Bayern platzte, stattdessen folgte ein hochdotierter Transfer zu Newcastle United. Binnen kürzester Zeit wurde aus dem einstigen Talent ein Stürmer, der für rund 90 Millionen Euro die Premier League aufmischt. Sechs Tore in 14 Einsätzen für Newcastle sprechen eine deutliche Sprache – und das blieb auch Nagelsmann nicht verborgen.
Verletzungspech öffnet die Tür – Woltemade nutzt seine Chance
Mit Kai Havertz, Niclas Füllkrug und Tim Kleindienst fallen gleich drei potenzielle Angreifer aus. Die Lücke im Sturmzentrum füllt nun Woltemade, der sich unter Nagelsmann rasant zur Nummer eins entwickelt hat. Sein Einstand beim DFB war vielversprechend: Beim 1:0 in Nordirland traf er direkt – ungewöhnlich mit der Schulter. Es war ein typisches Woltemade-Tor: unkonventionell, aber effektiv. Nun wartet Luxemburg am Freitagabend.
Der Bundestrainer betont jedoch, dass die Offensivschwäche nicht nur im Sturmzentrum liegt. „Wir haben nicht allzu viele klassische Außenstürmer“, erklärte Nagelsmann und verweist auf fehlende Tiefe auf den Achter- und Zehner-Positionen. Die Ausfälle, allen voran Jamal Musiala, verschärfen die Situation zusätzlich.
Konkurrenzdruck und neue Gesichter im Offensivbereich
Florian Wirtz, mittlerweile beim FC Liverpool, hat zwar viel Spielbeteiligung, wartet aber noch auf sein erstes Tor. Woltemade hingegen nutzt seine wenigen Chancen eiskalt. Trotzdem weist er den Vergleich zurück: Wirtz sei spielerisch enorm wertvoll, während er selbst „einfach öfter richtig steht und abschließt“. Diese Rollenverteilung könnte auch im Nationalteam wichtig werden – kreative Spieler wie Wirtz sollen vorbereiten, Woltemade soll vollstrecken.
Nagelsmann schaut sich derweil weiter um. Mit Said El Mala und Assan Ouédraogo hat er zwei Youngster nominiert, die frischen Wind bringen könnten. Auch Lennart Karl und Nicolò Tresoldi sind Optionen für die Zukunft. Doch aktuell ruht die Verantwortung auf Woltemades Schultern.
Das Spiel gegen Luxemburg als nächste Reifeprüfung
Am Freitagabend gegen Luxemburg wird es ernst. Deutschland braucht Tore – und Woltemade soll sie liefern. Gegen einen defensiv stabilen Gegner wird es darauf ankommen, früh klare Verhältnisse zu schaffen. Für den jungen Stürmer könnte es das nächste Kapitel in einem ohnehin schon außergewöhnlichen Jahr werden. Und wenn es nach dem Bundestrainer geht, ist das erst der Anfang.