Manuel Neuer winkt ab – doch Spekulationen um DFB-Comeback reißen nicht ab

Manuel Neuer beschäftigt sich aktuell nicht mit einer Rückkehr in die Nationalmannschaft. Der Weltmeister von 2014 betont, dass sein Rücktritt bewusst war. Dennoch halten Berater, Vereinsbosse und prominente Stimmen aus dem Umfeld des FC Bayern das Thema weiter am Köcheln – vor allem, weil die Situation auf der Torhüterposition im DFB-Team alles andere als entspannt wirkt.

Manuel Neuer vom FC Bayern München in der Uefa Champions League gegen Lazio im März 2024. (Depositphotos.com/canno73)
Manuel Neuer vom FC Bayern München in der Uefa Champions League gegen Lazio im März 2024. (Depositphotos.com/canno73)

Neuer stellt klar: Rücktritt war bewusst gewählt

Bei einem Empfang in der Bayerischen Staatskanzlei machte Neuer unmissverständlich deutlich, dass ein Comeback derzeit kein Thema ist. „Es war eine bewusste Entscheidung von mir, dass ich bei der Nationalmannschaft nicht mehr dabei bin“, sagte der 39-Jährige. „Dementsprechend steht das gar nicht im Raum für mich.“
Er sprach von einer „sehr erfolgreichen und schönen Zeit“ seit seinem Debüt 2009 und bezeichnete die Heim-EM 2024 als „schönen Abschluss“. Gleichzeitig ließ er eine kleine Hintertür offen, indem er nicht kategorisch ausschloss, noch einmal zurückzukehren.

Berater und Bayern-Bosse heizen Spekulationen an

Während Neuer selbst abblockt, äußerte sich sein Berater Thomas Kroth deutlich offener. „Er ist topfit, bringt absolut seine Leistung. Wenn Julian Nagelsmann ein Problem sieht und Manuel gefragt würde – dann wird er sicher nicht Nein sagen“, erklärte Kroth in der Frankfurter Rundschau.
Auch aus München kommt Rückenwind. Ehrenpräsident Uli Hoeneß forderte: „Bei einer Weltmeisterschaft müssen die Besten spielen. Und Manuel ist der Beste.“ Präsident Herbert Hainer sprach ebenfalls von Neuer als „bestem Torwart Deutschlands“.

Nagelsmann setzt auf ter Stegen – doch der wackelt

Bundestrainer Julian Nagelsmann hat sich eigentlich auf Marc-André ter Stegen festgelegt. Doch der Barcelona-Torwart hat aktuell gleich zwei Probleme: Er ist nach einer Rückenoperation monatelang raus und hat auch im Klub keinen festen Stammplatz mehr. „In meinen Gedanken weiß ich, dass Marc zurückkommt und dann die WM spielen wird“, sagte Nagelsmann zuletzt.
In den laufenden Qualifikationsspielen setzt der Bundestrainer auf Oliver Baumann von der TSG Hoffenheim, der solide Leistungen zeigt, aber international kaum Erfahrung mitbringt.

Neuer als Joker für den Notfall?

Die Ausgangslage ist klar: Für ein Comeback müsste Bundestrainer Nagelsmann selbst aktiv werden und Neuer ansprechen. Der Keeper selbst denkt nicht daran, doch die Stimmen von Berater, Hoeneß und Hainer halten die Tür einen Spalt offen. Sollte ter Stegens Situation kritisch bleiben und Baumann nicht überzeugen, könnte Neuer plötzlich wieder ein Thema werden – und das mit 39 Jahren.