Interner Krach beim Rekordmeister: Wer hat das Sagen bei Bayern?

Bayern-Bosse uneins: Hoeneß mischt sich ein – Eberl unter Druck

Beim FC Bayern brodelt es hinter den Kulissen. Uli Hoeneß sorgt mit öffentlichen Aussagen erneut für Unruhe im Verein. Kurz vor dem Bundesliga-Auftakt gegen RB Leipzig geraten interne Differenzen über Transfers, Kaderplanung und den Einfluss der Vereinsikonen in den Fokus.

Uli Hoenß im RTL-Interview mit Moderatorin Laura Papendick vor dem DFB-Testspiel gegen die USA - Uli Hoenß, FC-Bayern-Ehrenpräsident: Nagelsmann ist jetzt genau der Richtige. Foto: RTL und RTL+
Uli Hoenß im RTL-Interview mit Moderatorin Laura Papendick vor dem DFB-Testspiel gegen die USA – Uli Hoenß, FC-Bayern-Ehrenpräsident: Nagelsmann ist jetzt genau der Richtige.
Foto: RTL und RTL+

Machtspiele an der Säbener Straße

Am kommenden Montag tagt der Aufsichtsrat des FC Bayern – mit dabei: Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge. Im Mittelpunkt steht laut Medienberichten die Bewertung der Arbeit von Sportvorstand Max Eberl. Seit 18 Monaten ist Eberl im Amt, doch intern scheint es Kritik an seinen Entscheidungen und Ergebnissen zu geben.

Hoeneß machte seine Position im Vorfeld der Sitzung deutlich: In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung forderte er öffentlich einen Leihspieler, der bis 2026 gebunden ist. Diese klare Ansage hat laut Bericht bereits für Irritationen in der sportlichen Leitung gesorgt – vor allem bei Eberl und Sportdirektor Christoph Freund. Dort rätselt man offenbar, warum plötzlich keine Transferausgaben mehr genehmigt werden.

Transferpolitik: Uneinigkeit und Rückschläge

Der Streitpunkt ist die aktuelle Transferstrategie. Nach dem gescheiterten Deal mit Nick Woltemade und dem Abgang von Kingsley Coman braucht Bayern dringend Verstärkung auf den Flügeln. Ein Transfer von Christopher Nkunku vom FC Chelsea steht im Raum, doch die Londoner wollen verkaufen – Bayern hingegen präferiert eine Leihe.

RB Leipzig ist inzwischen ebenfalls in das Rennen um Nkunku eingestiegen. Die Situation erschwert die ohnehin angespannte Lage. Für Woltemade hätte Bayern rund 60 Millionen Euro gezahlt, Coman brachte rund 35 Millionen ein – eigentlich ein Budget, das für Neuzugänge vorgesehen war. Doch nun sollen offenbar nur noch Leihgeschäfte möglich sein. Gründe dafür nennt Hoeneß nicht.

Dünner Kader trotz Top-Verpflichtung

Mit Luis Díaz wurde zwar ein Offensiv-Star für rund 75 Millionen Euro verpflichtet, doch die Ausfälle in der Offensive wiegen schwer. Coman, Sané, Tel und Müller sind weg, Musiala fällt monatelang aus. Der Kader ist ausgedünnt – das sieht auch Trainer Vincent Kompany so: „Die Qualität ist da, aber wir haben nicht die Breite. Noch nicht.“

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Harry Kane äußerte sich nach dem Supercup-Sieg gegen den VfB Stuttgart sogar noch deutlicher: „Es ist vermutlich einer der kleinsten Kader, in dem ich je gespielt habe.“ Eine offene Kritik, die den Druck auf die sportliche Leitung weiter erhöht.

Hoeneß – ewiger Ehrenpräsident oder aktiver Strippenzieher?

Es ist nicht das erste Mal, dass Uli Hoeneß sich in operative Entscheidungen einmischt. Doch seine jüngsten Aussagen könnten das Vertrauen in die sportliche Führung weiter untergraben. Die Frage bleibt: Ist seine Einmischung hilfreich – oder eher hinderlich, um klare Verantwortlichkeiten im Verein zu wahren?