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Wenn die deutsche U21-Nationalmannschaft heute in der Slowakei in die Europameisterschaft startet, geht es um mehr als nur um einen Titel. DFB-Sportdirektor Rudi Völler sieht in diesem Turnier eine entscheidende Weichenstellung – nicht nur für den Nachwuchs, sondern auch für die Zukunft der A-Nationalmannschaft. Heute um 21 Uhr geht es los, Gegner ist Slowenien.
Ziel: Bratislava und mehr
Rudi Völler macht unmissverständlich klar, was das Ziel des Turniers ist: Bratislava. Dort werden Halbfinale und Finale ausgetragen, und dorthin soll der Weg der deutschen U21 führen. Die Bilanz der letzten zwei Jahre gibt Anlass zu Optimismus. Kaum ein Spiel wurde verloren, die Mannschaft hat konstant starke Leistungen gezeigt. Völler stellt die rhetorische Frage: „Warum sollte da jetzt ein Stoppschild stehen?“ Für ihn ist der Erfolg bei der EM mehr als nur eine Medaille – es geht um die Entwicklung einer Generation, die schon bald das Rückgrat der A-Nationalmannschaft bilden könnte.
Historische Parallelen zur WM 1990 und 2014
Völler verweist auf die Historie, um seine Hoffnungen zu untermauern. Schon 1990, beim WM-Triumph in Italien, standen fünf Spieler auf dem Platz, die zuvor gemeinsam U21-EM gespielt hatten: Lothar Matthäus, Andreas Brehme, Guido Buchwald, Pierre Littbarski und Völler selbst. Ähnlich war es auch bei der Weltmeistermannschaft 2014. Viele Leistungsträger dieser Generation holten 2009 den U21-Europameistertitel. Für Völler ein klares Muster: „Diese guten Jahrgänge gibt es immer wieder. Der diesjährige ist auch so einer.“
Nicht jeder schafft den Sprung nach oben
Trotz aller Euphorie bleibt Völler realistisch. Von den 23 Spielern werden nicht alle den Weg ins A-Team schaffen. Doch es gibt Beispiele, die Mut machen. Nick Woltemade etwa schaffte jüngst den Sprung in die Nations League und debütierte im A-Nationalteam. Solche Entwicklungen zeigen, wie schnell es manchmal gehen kann. Entscheidend ist, dass die Spieler den Anschluss an den Profibereich finden und sich dort behaupten.
Stammspieler als Erfolgsfaktor
Besonders positiv bewertet Völler, dass nahezu alle Akteure im aktuellen Kader Stammspieler in ihren Klubs sind. „Das war in Deutschland nicht immer so und ist ein gutes Zeichen“, betont der 65-Jährige. Die regelmäßige Spielpraxis auf hohem Niveau erleichtert den jungen Spielern die Umstellung auf internationale Aufgaben und erhöht die Qualität im Kader spürbar.