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Brütende Hitze, tropische Luftfeuchtigkeit und heftige Unwetter: Die derzeit laufende Klub-WM in den USA zeigt schonungslos die klimatischen Herausforderungen für den Fußball auf dem nordamerikanischen Kontinent. Und für die WM 2026 droht die Lage noch kritischer zu werden. Spieler, Trainer und Fans geraten jetzt schon an ihre Grenzen.

Hitzeschlachten auf amerikanischem Boden
Schon jetzt kämpfen die Profis bei der Klub-WM mit extremen Bedingungen. In Cincinnati verglich BVB-Trainer Niko Kovac seine Spieler mit „Grillhähnchen“, so stark brannte die Sonne bei weit über 35 Grad. Auch Blitz, Donner und Starkregen hatten schon mehrfach für Spielunterbrechungen gesorgt. Vier Partien mussten wegen Unwettern verspätet angepfiffen werden, teils harrten die Zuschauer über zwei Stunden im Stadion aus.
Besonders prekär: In zehn Partien während des laufenden Turniers herrschen aktuell Hitzewarnungen. In Charlotte werden für das Gruppenspiel des FC Bayern gefühlte 41 Grad erwartet – im nahezu schattenlosen Bank of America Stadium. Schon jetzt ist klar: Bei der WM 2026, die in den USA, Mexiko und Kanada ausgetragen wird, könnten genau solche „Hitzeschlachten“ Alltag werden.
Erinnerungen an 1970 und 1994 werden wach
Dass Fußball in der Hitze Nordamerikas zur Tortur werden kann, ist nicht neu. Altmeister Jürgen Kohler erinnerte sich an die WM 1994 in den USA: Schon während der Nationalhymne hätten ihm in Dallas die Füße in den Schuhen gebrannt. Auch die WM-Turniere 1970 und 1986 in Mexiko sind für viele Fußballfans als schweißtreibende Erlebnisse in Erinnerung geblieben.
Für Bundestrainer Julian Nagelsmann ist das Thema längst auf dem Radar. Er weiß, dass die klimatischen Bedingungen bei der Mission „fünfter Stern“ eine der großen Herausforderungen sein werden – erst recht in Mexiko, wo extreme Hitze noch stärker zuschlagen könnte.
Belastung für Spieler und Gefahr für die Gesundheit
Neben der sportlichen Herausforderung wird die extreme Hitze zum Gesundheitsrisiko. Bei der Copa América 2024 musste Uruguays Ronald Araujo in Miami mit Schwindel vom Platz: „Ich wäre fast ohnmächtig geworden.“ In Kansas City kollabierte ein Schiedsrichter-Assistent und landete im Krankenhaus. Beide Städte gehören auch 2026 zu den WM-Schauplätzen.
Die FIFA betont zwar, die Gesundheit der Spieler habe „Top-Priorität“: Mit Trinkpausen, nassen Handtüchern und Ventilatoren versucht man gegenzusteuern. Doch Klimaaktivisten von Fossil Free Football werfen dem Weltverband vor, zu wenig gegen die Gefahren zu unternehmen. Schon jetzt sei klar, dass es für Spieler und Fans 2026 ein „sehr hohes Risiko für extreme Hitzebelastung“ gebe.
Fazit: Grillhitze als neuer Gegner
Für die Top-Stars und ihre Trainer ist klar: Die extremen Bedingungen wirken sich direkt auf die Spielqualität aus. Atletico Madrids Marcos Llorente sprach in Pasadena von „schrecklicher Hitze“ und schmerzenden Füßen. Und in vielen der WM-Städte für 2026 drohen ähnliche, wenn nicht noch schlimmere Verhältnisse.
Die Klub-WM liefert damit einen Vorgeschmack auf das, was das größte Fußballturnier der Welt in gut einem Jahr erwartet: ein echtes Hitzeduell, bei dem nicht nur die Gegner, sondern auch das Wetter besiegt werden muss.