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Nick Woltemade erzielt im WM-Qualifikationsspiel gegen Nordirland seinen ersten Treffer für die deutsche Nationalmannschaft – und bringt damit nicht nur drei Punkte, sondern auch frischen Wind in die Diskussion um den DFB-Sturm. Julian Nagelsmann sieht in ihm einen echten Herausforderer, warnt aber gleichzeitig vor zu viel Euphorie.

Schultertor in Belfast – das Ende einer langen Durststrecke
In seinem sechsten Länderspiel gelingt Woltemade endlich der Durchbruch: Nach einer Ecke von David Raum befördert der 23-Jährige den Ball mit der Schulter ins Tor – ein kurioser, aber umso wichtigerer Treffer. Es ist das einzige Tor des Abends und sichert Deutschland einen knappen 1:0-Sieg in Belfast. Besonders bemerkenswert: Es war das erste Tor eines echten Stürmers für den DFB nach über 500 torlosen Minuten – ein klares Signal zur rechten Zeit.
Nagelsmann lobt – aber setzt klare Grenzen
Julian Nagelsmann zeigt sich zufrieden mit der Entwicklung seines jungen Angreifers: Woltemade habe in den letzten Monaten einen enormen Sprung gemacht und sei zurecht Teil des Kaders. Dennoch bleibt der Bundestrainer realistisch: Woltemade sei aktuell ein Herausforderer, kein gesetzter Stammspieler. Sein Treffer sei ein guter Anfang, aber noch kein Beweis für dauerhafte Konstanz auf Topniveau.
Verletzungspech anderer öffnet die Tür
Dass Woltemade überhaupt so weit vorne im Fokus steht, liegt auch an der angespannten Personallage im DFB-Sturm. Füllkrug, Havertz und Kleindienst fallen verletzt aus – eine Lücke, die Woltemade derzeit füllt. Die Chance hat er genutzt, doch ob er sie dauerhaft verteidigen kann, wird sich zeigen. In den kommenden Wochen dürfte er weitere Einsatzzeiten bekommen – und damit die Gelegenheit, sich nachhaltig zu empfehlen.
Löw warnt: Entwicklung ja – aber Turnierformat ist der Härtetest
Auch Ex-Bundestrainer Joachim Löw meldet sich zu Wort: Er lobt Woltemades Entwicklung, mahnt jedoch zur Vorsicht. Für ein großes Turnier wie eine EM oder WM sei nicht nur das Talent entscheidend, sondern auch die körperliche und mentale Verfassung zum richtigen Zeitpunkt. Der Weg nach oben ist da – aber er ist noch lang.