Nationalmannschaft: „Bayern-Block“ für Matthäus wertvoll – Offensive ausbaufähig

Matthäus lobt Bayern-Block – Offensivspiel bleibt Schwachstelle

Nach dem mühsamen 1:0-Sieg in Nordirland rückt Rekordnationalspieler Lothar Matthäus den „Bayern-Block“ in den Fokus. Der Weltmeister von 1990 sieht in der starken Präsenz der Münchner Spieler eine stabile Basis für die Nationalmannschaft, äußert jedoch auch deutliche Kritik an der Offensivleistung.

Deutschlands Cheftrainer Julian Nagelsmann (L) steht neben der deutschen Fußballlegende Lothar Matthäus (2.v.l.) bei einem Interview vor dem Spiel um Platz 3 der UEFA Nations League zwischen Deutschland und Frankreich in Stuttgart, Südwestdeutschland, am 8. Juni 2025. (Foto: THOMAS KIENZLE / AFP)
Deutschlands Cheftrainer Julian Nagelsmann (L) steht neben der deutschen Fußballlegende Lothar Matthäus (2.v.l.) bei einem Interview vor dem Spiel um Platz 3 der UEFA Nations League zwischen Deutschland und Frankreich in Stuttgart, Südwestdeutschland, am 8. Juni 2025. (Foto: THOMAS KIENZLE / AFP)

Fünf Bayern-Spieler als Stabilitätsfaktor

Bundestrainer Julian Nagelsmann setzte in Nordirland auf gleich fünf Profis des FC Bayern in der Startelf – eine Entscheidung, die bei Matthäus auf Zustimmung stößt. Für den Ex-Kapitän steht fest: Wenn der Bayern-Block in der Vergangenheit stark vertreten war, spielte auch die DFB-Elf erfolgreich bei Turnieren. Die Systemtreue – aktuell das 4-2-3-1 – sei nachvollziehbar, da es dem Spielstil der Münchner entspreche. Ein eingespielter Kern könne gerade in der Nationalmannschaft für mehr Stabilität sorgen.

Kimmich (30 Jahre/104 Länderspiele), Tah (29/40),  – Pavlovic (21/6), Goretzka(31/64) –  Gnabry(30/54)

1
B. Peacock-Farrell
15
J. Devenny
17
P. McNair
4
D. Ballard
5
T. Hume
20
B. Spencer
14
I. Price
19
S. Charles
16
A. McCann
7
E. Galbraith
18
J. Reid
1
O. Baumann
22
David Raum
15
Nico Schlotterbeck
4
Jonathan Tah
6
Joshua Kimmich
5
Aleksandar Pavlović
17
Florian Wirtz
8
Leon Goretzka
20
Serge Gnabry
14
Karim Adeyemi
11
Nick Woltemade
field field

Klare Strukturen als Schlüssel zum Erfolg

Matthäus betont die Bedeutung eines festen Systems und klarer Rollenverteilungen. Jeder Spieler müsse wissen, wo er gebraucht werde. Eine klare Spielidee und ein wiedererkennbares System seien die Basis, um auch in Drucksituationen bestehen zu können. Der 64-Jährige lobt die taktische Ausrichtung, sieht darin aber auch eine Verpflichtung, den nächsten Schritt zu machen.

Offensive mit Luft nach oben

Trotz zweier Siege in der WM-Qualifikation – 4:0 gegen Luxemburg, 1:0 in Nordirland – sieht Matthäus im Offensivspiel noch deutlichen Verbesserungsbedarf. Fünf der bisher acht Quali-Tore fielen nach Standardsituationen, aus dem Spiel heraus habe man sich zu wenig klare Chancen erspielt. Hier fehle es an kreativen Momenten und spielerischer Durchschlagskraft. Hoffnung setzt Matthäus auf die Rückkehr der verletzten Jamal Musiala und Kai Havertz, die das Offensivspiel mit mehr Dynamik und Ideen beleben könnten.

Pflichtsiege mit positiver Wirkung

Trotz aller Kritik sieht Matthäus die bisherigen Qualifikationsspiele als wichtige Schritte. Solche Partien müsse man gewinnen, um das Ticket für ein großes Turnier zu lösen. Und nicht nur das: Solche Arbeitssiege könnten auch das Teamgefüge stärken und Selbstvertrauen aufbauen – vorausgesetzt, die spielerische Entwicklung geht weiter.

Dieses Fußball-Video könnte dich interessieren: