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Die UEFA zieht nach dem Turnier in der Schweiz ein positives Fazit: Mit vollen Stadien, Millionenpublikum und sportlichem Fortschritt gilt die Europameisterschaft 2025 als Meilenstein für den Frauenfußball. UEFA-Direktorin Nadine Keßler spricht von der „besten Frauen-EM aller Zeiten“.

Rekordzahlen auf allen Ebenen
Das Turnier erzielte gleich mehrere Bestmarken. Über 500 Millionen Menschen verfolgten die Spiele im Fernsehen – eine Reichweite, die sonst nur wenige Sportereignisse erreichen. In den Stadien wurden insgesamt 657.291 Zuschauer gezählt, deutlich mehr als noch 2022. Besonders auffällig: Rund 35 Prozent der Besucher reisten aus dem Ausland an – ein neuer Trend im Frauenfußball.
Keßler betont: „Es ist völlig neu, dass so viele Fans zu ihrer Nationalmannschaft reisen.“ Damit wachse nicht nur das Zuschauerinteresse, sondern auch die emotionale Bindung der Fans.
Durchschnittliche Stadionauslastung als Indikator für Wachstum
Einzelne Spiele wie das Eröffnungsspiel, das Finale oder Partien des Gastgeberlands ziehen traditionell viele Zuschauer an. Doch der Blick auf die Gesamtauslastung zeigt das eigentliche Wachstum. 2022 lag die durchschnittliche Zuschauerzahl (ohne Heimteam) bei 14.000, diesmal waren es 21.000. Laut Keßler ist das „das deutlichste Zeichen für Wachstum“.
Dieser Anstieg sei laut der UEFA nicht nur durch Marketing oder bessere Organisation erklärbar, sondern vor allem durch ein wachsendes Interesse am Sport selbst. Für Keßler, selbst frühere Nationalspielerin, ist das besonders bedeutend: „Während meiner Karriere war diese mangelnde Anerkennung das Schwierigste.“
Sportliche Qualität und engere Leistungsdichte
Neben der gestiegenen Aufmerksamkeit fiel auch das Niveau auf dem Platz auf. Laut Keßler rücken die europäischen Topteams näher zusammen, die Leistungsunterschiede innerhalb der Top 20 werden geringer. Das macht die Spiele spannender und das Turnier insgesamt attraktiver – für Fans und Sponsoren gleichermaßen.
Wirtschaftlich noch defizitär – aber mit Plan
Trotz aller Erfolge schreibt die UEFA bei der Frauen-EM rote Zahlen. Nach eigenen Angaben liegt das Defizit bei 20 bis 25 Millionen Euro. Doch Keßler sieht darin gezielte Investitionen: Die UEFA hatte das Preisgeld um 156 Prozent erhöht – von 16 auf 41 Millionen Euro. Ohne diese Maßnahme wäre das Turnier laut Keßler kostendeckend gewesen.
„Wir müssen jetzt investieren, damit sich der Sport weiterentwickeln kann – und wir später über eine Rendite sprechen können“, so Keßler.