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Die Frauen-Bundesliga erlebt eine Saison voller Spannung. Erstmals seit Jahren gibt es keinen klaren Favoriten, sondern gleich vier Teams mit realistischen Titelchancen. Besonders interessant: Während in der Männer-Bundesliga der Meisterkampf kaum Spannung bietet, geht es bei den Fußballerinnen enger denn je zu.

Vier Teams mit Titelambitionen
An der Spitze der Tabelle stehen Eintracht Frankfurt, der FC Bayern München und Bayer Leverkusen mit jeweils 29 Punkten. Direkt dahinter lauert der VfL Wolfsburg mit nur einem Zähler Rückstand. Ein solches Kopf-an-Kopf-Rennen gab es lange nicht mehr, denn seit 2013 teilten sich Wolfsburg und Bayern den Titel.
Eintracht-Trainer Niko Arnautis sieht diese Entwicklung als großen Gewinn für die Liga: „Es ist das Beste, was der Liga passieren kann, dass mehrere Teams um die Meisterschaft kämpfen.“ Die Leistungsdichte ist gestiegen, und das sorgt für Spannung bis zum Saisonende.
Die Tabelle der Frauen Bundesliga
Leistungsdichte als neues Markenzeichen
Auch Nationalspielerin Sara Doorsoun bestätigt diesen Eindruck. Sie erinnert sich an frühere Zeiten, in denen Wolfsburg und Bayern den Titel meist unter sich ausmachten. „Jetzt ist es so, dass jedes Team jede Mannschaft schlagen kann. Man muss seine Aufgaben erfüllen“, erklärt sie.
Die größere Ausgeglichenheit in der Liga könnte langfristig auch international von Vorteil sein. Während in anderen europäischen Top-Ligen – besonders in England – einige Teams wirtschaftlich weit überlegen sind, hat die Bundesliga durch ihre Breite ein „Alleinstellungsmerkmal“, meint Arnautis.
Herausforderungen trotz sportlichem Aufschwung
Trotz der positiven Entwicklung auf dem Platz gibt es noch Baustellen. Die Liga wird ab der kommenden Saison von zwölf auf 14 Teams erweitert. Doch in finanziellen Fragen gibt es weiter große Herausforderungen. Bayern-Direktorin Bianca Rech kritisierte im Podcast „The Rise of Women’s Football“, dass es beispielsweise kein Mindestgehalt für die Spielerinnen gibt.
Langfristig soll sich die Liga selbst tragen und international konkurrenzfähig werden. Dafür wurde im Herbst die „Geschäftsplan Frauen-Bundesliga Projekt GbR“ ins Leben gerufen. Doch bis ein stabiles wirtschaftliches Fundament geschaffen ist, bleibt noch viel zu tun.
Frankfurt und Co. träumen vom Titel – aber mit Vorsicht
Während Frankfurt-Trainer Arnautis große Ambitionen sieht, bleibt er dennoch realistisch: „Träume sind schön, aber man erreicht nichts nur durch Träumen.“ Auch Sara Doorsoun vermeidet das Wort „Meisterschaft“ bewusst. Ihr Ziel bleibt vorerst ein Platz unter den ersten Drei – alles darüber hinaus wäre ein Bonus.
Die zweite Saisonhälfte verspricht Hochspannung. Kann sich eines der Teams frühzeitig absetzen, oder bleibt es bis zum letzten Spieltag offen? Die Frauen-Bundesliga bietet in diesem Jahr alles, was einen echten Titelkampf ausmacht.