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Brasilien ist gerüstet für die WM 2014. Zumindest hat Nationaltrainer Luiz Felipe Scolari seinen vorläufigen WM-Kader benannt. Zu beneiden ist dieser Mann allerdings nicht. Die Liste der prominenten Kicker, die nicht bei der WM 2014 für Brasilien mit an Bord sind, ist so lang wie jene, die es geschafft haben – mindestens. Eine Reihe Spieler aus der Bundesliga werden wir in Brasilien leider nicht sehen.
Rio de Janeiro. Beginnen wir mit den guten Nachrichten: Innenverteidiger Dante vom FC Bayern München gehört dem 23-köpfigen WM-Kader von Brasilien an, den Scolari jetzt benannt hat. Auch Ex-Bayer Luiz Gustavo, der mittlerweile für den VfL Wolfsburg spielt, steht im Aufgebot der Selecao. So hat es Felipao, wie Scolari in Brasilien gerufen wird, beschlossen. Darauf, sieben weitere Akteure zu benennen, verzichtet der Nationaltrainer. Die FIFA verlangt bis zum 13. Mai eine 30 Mann lange Liste. Ein Hintertürchen bleibt so zwar für den einen oder anderen Nichtnominierten offen. Doch das ist eher nur theoretischer Natur. Die Würfel sind gefallen in Sachen WM-Kader 2014. Brasilien steht bereit.
Brasilien und sein Albtraum „Maracanazo“
Eine große Überraschung findet sich unter den 23 Namen im WM-Kader Brasiliens allerdings nicht. Zugegeben, der mittlerweile 30-jährige Robinho vom AC Mailand war von so manchem Experten erwartet worden. Er fehlt. Für ihn hat Scolari keine Verwendung mehr. Auch die Zeit von Kaka oder Ronaldinho ist längst abgelaufen. Die alternden Stars werden gnadenlos aussortiert, unterm Zuckerhut schlummert seit jeher ausreichend Potenzial. Der WM-Gastgeber hat es nicht nötig, irgendwelche Altlasten durchs Turnier zu schleifen. Schließlich wollen 192 Millionen Brasilianer endlich ein Trauma ablegen, das sie mittlerweile schon 64 Jahre verfolgt. 1:2 verlor die Selecao ausgerechnet bei der Heim-Weltmeisterschaft 1950 gegen Uruguay. Der Titel im eigenen Land? Verloren!
„Maracanazo“ nennt Brasilien diesen Albtraum. Unfassbare 200.000 Menschen waren damals im legendären Maracana in Rio de Janeiro live dabei. Am 13. Juli schaut auf diesen Ort dann abermals die Welt. Und der WM-Kader von Brasilien hat nur einen Auftrag: Das WM-Finale in Rio zu erreichen – und gefälligst dann auch zu gewinnen. Für einen Bundesligaspieler ist der Traum von diesem Endspiel bereits geplatzt. Scolari hatte Rafinha vom FC Bayern München zwar zu einem Testspiel im vergangenen März gegen Südafrika nominiert. Im WM-Kader der Brasilianer steht der Linksverteidiger nun allerdings nicht mehr. Schade, denn unter Pep Guardiola spielt Rafinha keine unwichtige Rolle beim deutschen Rekordmeister.
Rafinha schafft den Sprung in den WM-Kader nicht
Doch Rafinha ist nicht der einzige Akteur aus der Bundesliga, der nicht für Brasilien bei der WM 2014 die Schuhe schnürt. Auch Innenverteidiger Naldo vom VfL Wolfsburg wurde nicht berücksichtigt. Ebenso Diego nicht, der einst ganz Bremen verzückte, später mit Naldo in Niedersachsen kickte, nun mit Atletico Madrid im Finale der Champions League steht.
Stattdessen führte natürlich beim WM-Kader von Brasilien kein Weg an Neymar vom FC Barcelona vorbei. Er soll der künftige Star der Weltmeisterschaft werden, der König unterm Zuckerhut. Man wird gespannt sein, ob der Barca-Kicker diesem immensen Druck Stand hält. Und natürlich, ob Luiz Felipe Scolari bei der Zusammenstellung des WM-Kaders Brasiliens ein glückliches Händchen bewiesen hat.
Brasilien – vorläufiger WM-Kader 2014
Tor: Julio Cesar (Toronto FC), Jefferson (Botafogo FR), Victor (Atletico Mineiro).
Abwehr: Daniel Alves (FC Barcelona), Maicon (AS Rom), Marcelo (Real Madrid), Maxwell (Paris St. Germain), Dante (Bayern München), David Luiz (FC Chelsea), Henrique (SSC Neapel), Thiago Silva (Paris St. Germain).
Mittelfeld: Fernandinho (Manchester City), Hernanes (Inter Mailand), Luiz Gustavo (VfL Wolfsburg), Oscar (FC Chelsea), Paulinho (Tottenham Hotspur), Ramires (FC Chelsea), Willian (FC Chelsea).
Sturm: Bernard (Schachtar Donezk), Fred (Fluminense FC), Hulk (Zenit St. Petersburg) Jo (Atletico Mineiro), Neymar (FC Barcelona).