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Jérôme Boateng beendet Karriere – Ein Weltmeister sagt leise Servus
Mit dem Rücktritt von Jérôme Boateng verabschiedet sich einer der prägendsten Verteidiger des deutschen Fußballs der letzten 15 Jahre. Der gebürtige Berliner, Weltmeister von 2014, Champions-League-Sieger mit dem FC Bayern und langjähriger Nationalspieler, zieht im Alter von 37 Jahren den Schlussstrich unter seine aktive Laufbahn. In einem Instagram-Video gab Boateng seine Entscheidung bekannt – reflektiert, dankbar und ohne Wehmut.

Vom Berliner Jungen zum Weltmeister
Boatengs Karriere begann bei Hertha BSC, führte ihn über den Hamburger SV und Manchester City zum FC Bayern München, wo er ab 2011 über ein Jahrzehnt lang zum Rückgrat der Defensive gehörte. Dort feierte er seine größten Erfolge: neun Meistertitel, fünf DFB-Pokalsiege und zweimal die Champions League (2013, 2020). Sein größter Moment aber war der WM-Titel 2014 in Brasilien – als Stammspieler war er zentraler Bestandteil einer der besten deutschen Nationalmannschaften aller Zeiten.
Ein Abschied mit Stil – und einem klaren Statement
„Nicht, weil ich muss, sondern weil ich bereit bin“ – mit diesen Worten verabschiedete sich Boateng im 65-sekündigen Clip von der Fußballbühne. Der Linzer ASK war seine letzte Station, den Vertrag dort hatte er bereits im August aufgelöst. Die Botschaft: Der Abschied war wohlüberlegt, keine Notlösung. Boateng betonte die Bedeutung seiner Familie und zeigte sich dankbar gegenüber Mitspielern, Fans und Wegbegleitern. Es war ein würdevoller Abgang – ruhig, reflektiert, persönlich.
Tiefpunkte abseits des Rasens
So beeindruckend Boatengs sportliche Bilanz ist, so turbulent verliefen seine letzten Jahre abseits des Platzes. Mehrfach geriet er wegen Körperverletzungsvorwürfen in die Schlagzeilen, ein Schatten über einer sonst glanzvollen Laufbahn. Auch sportlich wurde es nach dem Abschied vom FC Bayern 2021 ruhiger um ihn. Stationen bei Olympique Lyon, US Salernitana und zuletzt in Linz rundeten eine Karriere ab, die stark begann, aber leise endete.
Ein Kapitel geht zu Ende – was folgt?
Boateng lässt offen, wohin ihn sein Weg nun führt. Klar ist: Als Spieler hat er alles erreicht, was möglich war. Ob als Trainer, TV-Experte oder in anderer Funktion – der deutsche Fußball wird weiter auf ihn blicken. Und vielleicht, irgendwann, auch von ihm hören.