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Julian Nagelsmann steht vor einer richtungsweisenden Nominierung seines DFB Kaders für das Final Four der UEFA Nations League am kommenden Donnerstag, 11 Uhr. Der Bundestrainer muss nicht nur auf die Fitness seiner Rückkehrer achten, sondern auch auf eine komplizierte Turnierplanung im Sommer reagieren. Die Halbfinalpartie gegen Portugal am 4. Juni in München wirft ihre Schatten voraus.
Verletzte, Rückkehrer und neue Hoffnungsträger
Die gute Nachricht zuerst: Viele der zuletzt verletzten Leistungsträger kehren zurück. Marc-André ter Stegen steht wieder im Tor, Florian Wirtz sorgt erneut für offensive Impulse, Kai Havertz und Niclas Füllkrug bringen Tiefe von der Bank. Antonio Rüdiger und Jamal Musiala arbeiten an ihrem Comeback, trainieren aber noch nicht voll. Bei ihnen muss Nagelsmann besonders genau hinsehen – Spielpraxis fehlt, Risiko bleibt.
Weniger erfreulich: Nico Schlotterbeck und Tim Kleindienst müssen verletzungsbedingt passen. Für den Defensivbereich bedeutet das Umplanen, vor allem weil auch Benjamin Henrichs weiterhin ausfällt. Dafür stehen Felix Nmecha und Aleksandar Pavlovic wieder zur Verfügung. Besonders im Mittelfeld bleibt die Lage angespannt – vor allem hinter dem gesetzten Angelo Stiller ist die Personaldecke dünn.
Final Four, U21-EM und Klub-WM: Turnier-Stress im Sommer
Nagelsmann plant über das Nations-League-Turnier hinaus. Einige Spieler sind für mehrere Wettbewerbe eingeplant, was die Kaderzusammenstellung erschwert. Mehrere Nationalspieler sollen nicht nur im Final Four auflaufen, sondern im Juni auch bei der U21-Europameisterschaft oder gar der Klub-WM antreten. Das betrifft auch Talente wie Nick Woltemade, der sowohl bei Nagelsmann als auch bei U21-Coach Antonio Di Salvo eine Rolle spielt.
Der Bundestrainer betont, dass Rücksicht auf Vereine und andere Trainer zwar ein Thema sei, aber: „Es ist ein Finalturnier, da kann ich keine Rücksicht nehmen.“ Harte Entscheidungen inklusive – denn nicht jeder Akteur kann bei drei Turnieren zugleich glänzen.
Nagelsmanns Ziel: Selbstverständnis für Siege schaffen
Für Julian Nagelsmann geht es nicht nur um das Turnier, sondern um langfristige Entwicklung. Mit Blick auf die Heim-WM 2026 soll das Nations-League-Finalturnier als Fundament dienen. Die Spieler sollen ein neues Selbstverständnis entwickeln – nicht nur mithalten, sondern gewinnen ist das Ziel. Die Partie gegen Portugal soll bereits zeigen, dass die Mannschaft mental bereit ist.
Sportdirektor Rudi Völler bringt es auf den Punkt: „Wir wollen zeigen, wozu wir imstande sind.“ Euphorie erzeugen, Selbstvertrauen aufbauen und ein Zeichen setzen – das sind die Aufgaben für die deutsche Nationalmannschaft im Juni.