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DFB-Frauen unter Druck: Nations-League-Spiele als letzter Härtetest vor der EM
Drei Monate vor dem EM-Auftakt in der Schweiz ist der Ernst der Lage bei den DFB-Frauen nicht zu übersehen. Der neue Bundestrainer Christian Wück fordert klare Fortschritte – und erhöht vor den Nations-League-Duellen gegen Schottland den Druck auf sein Team. Die Zeit für Experimente läuft ab, jetzt zählt der Auftritt eines Titelkandidaten.

Noch keine EM-Form in Sicht
Seit dem Umbruch nach dem Olympiabronze 2023 ist beim DFB-Team vieles im Fluss – vielleicht zu vieles. Sechs Spiele hat Christian Wück bislang als Cheftrainer geleitet, die Auftritte blieben wechselhaft. Von Konstanz oder eingespielten Abläufen war kaum etwas zu sehen. Genau das aber wird dringend gebraucht, wenn es ab dem 2. Juli in der Schweiz ernst wird. „Ich will eine deutsche Mannschaft sehen, die von der ersten bis zur letzten Minute spielbestimmend ist“, stellte Wück unmissverständlich klar.
Die deutsche Aufstellung heute Abend
Die deutsche Aufstellung: Berger – Gwinn (K), Kleinherne, Minge, Kett – Nüsken, Senß – Brand, Dallmann, Bühl – Schüller.

Kaderfindung bleibt offen – auch durch junge Talente
Während andere Nationen bereits ihren EM-Kader grob im Blick haben, herrscht beim DFB noch viel Bewegung. Junge Spielerinnen wie Franziska Kett vom FC Bayern machen Druck und halten die Tür zum Turnier offen. Wück hat die Qual der Wahl – und sieht das eher als Notwendigkeit denn als Luxus. „Wir müssen einfach die Mannschaft finden, die in der Lage ist, gegen vielleicht elf bessere Einzelspielerinnen zu gewinnen“, lautet seine klare Vorgabe.
Das Ziel: Stabilität statt Schlafmützigkeit
Mit nur vier Spielen bis zur EM bleibt kaum noch Zeit, Automatismen zu entwickeln. Vor allem in der Defensive sieht Wück Nachholbedarf – frühe Gegentore wie zuletzt gegen die Niederlande (2:2) und Österreich (4:1) will er nicht mehr sehen. Unterstützung bekommt er dabei von seiner erfahrenen Nummer eins: Ann-Katrin Berger ist für das Turnier gesetzt und soll mit ihrer Routine Sicherheit geben. Die 34-Jährige verlangt ebenfalls mehr Biss im Zweikampfverhalten und eine klarere Haltung: „Wir müssen die Zweikämpfe mehr gewinnen wollen als die Schottinnen.“
Gegner Schottland: Keine Laufkundschaft
Auch wenn Schottland in der Gruppe A1 das Schlusslicht ist, warnt Wück eindringlich vor Unterschätzung. Die Niederlande und Österreich hatten bereits ihre Probleme gegen das Team von der Insel. „Es wird eine große Aufgabe für uns“, so Wück. Die beiden Spiele – am Freitagabend in Dundee und Dienstag in Wolfsburg – sollen zeigen, ob Deutschland tatsächlich bereit ist, in den EM-Modus umzuschalten.
 
				 
				