EM Halbfinale gegen Deutschland
La Roja auf Titelkurs: Putellas & Bonmatí gegen den DFB-Widerstand

Putellas und Bonmatí: Spaniens Spielmacherinnen im Kampf gegen den EM-Fluch

Spanien spielt am Mittwochabend im EM-Halbfinale gegen Deutschland um den Einzug ins EM-Finale. Dabei stehen zwei Namen der spanischen Frauen-Nationalmannschaft besonders im Fokus: Alexia Putellas und Aitana Bonmatí. Die beiden Weltfußballerinnen verkörpern den Aufstieg des spanischen Frauenfußballs wie keine anderen – und könnten der DFB-Elf zum Verhängnis werden.

Spaniens Mittelfeldspielerin Aitana Bonmati (Nr. 06) gestikuliert während des Viertelfinalspiels der UEFA-Frauen-Europameisterschaft 2025 zwischen Spanien und der Schweiz im Wankdorf-Stadion in Bern, Nordwestschweiz, am 18. Juli 2025. (Foto: SEBASTIEN BOZON / AFP)
Spaniens Mittelfeldspielerin Aitana Bonmati (Nr. 06) gestikuliert während des Viertelfinalspiels der UEFA-Frauen-Europameisterschaft 2025 zwischen Spanien und der Schweiz im Wankdorf-Stadion in Bern, Nordwestschweiz, am 18. Juli 2025. (Foto: SEBASTIEN BOZON / AFP)

Die Achse des Erfolgs: Titeljägerinnen aus Barcelona

Alexia Putellas (31) und Aitana Bonmatí (27) haben zusammen fast alles gewonnen, was es im Vereins- und Nationaltrikot zu holen gibt. Dreimal Champions League mit dem FC Barcelona, nationale Titel im Dauerlauf – und mit der Nationalmannschaft die Weltmeisterschaft 2023 und die Nations League. Nur der EM-Titel fehlt im Trophäenschrank. „Wir haben das Gefühl, dass es jetzt soweit sein könnte“, sagt Putellas. Und genau dieses Gefühl treibt sie im Halbfinale gegen Deutschland an.

Spanien Frauen
S N S S S
2 : 1
Endergebnis
England Frauen
U S S N S
Clàudia Pina
60'
Clàudia Pina
70'
A. Russo
22'

Putellas: Rückkehr einer Kämpferin

Nach schweren Verletzungen – Kreuzbandriss kurz vor der EM 2022, später Meniskusprobleme – zweifelte Putellas kurz sogar an ihrer Karriere. Doch die Spielmacherin kämpfte sich zurück: In der vergangenen Saison kreierte sie die meisten Chancen in Europas Topligen und wurde zur besten Spielerin der spanischen Liga F gewählt. Bei der laufenden EM traf sie dreimal und legte vier weitere Treffer auf. Ihr Passspiel erinnert nicht zufällig an Barca-Legende Xavi, der sie als „die Beste“ bezeichnet. Bescheiden nennt sie sich „süchtig nach Siegen“ – ein Antrieb, der gegen Deutschland zum Faktor werden könnte.

Die spanische Verteidigerin Irene Paredes (Nr. 04) hält die Trophäe zusammen mit ihren Mannschaftskameradinnen während der Siegerehrung nach dem Endspiel der UEFA Women's Nations League zwischen Spanien und Frankreich im Stadion La Cartuja in Sevilla am 28. Februar 2024. (Foto: FRANCK FIFE / AFP)
Die spanische Verteidigerin Irene Paredes (Nr. 04) hält die Trophäe zusammen mit ihren Mannschaftskameradinnen während der Siegerehrung nach dem Endspiel der UEFA Women’s Nations League zwischen Spanien und Frankreich im Stadion La Cartuja in Sevilla am 28. Februar 2024. (Foto: FRANCK FIFE / AFP)

Bonmatí: Der Geist des Wandels auf dem Platz

Aitana Bonmatí wurde zweimal in Folge mit dem Ballon d’Or ausgezeichnet – eine Seltenheit selbst im Männerfußball. Ihre Stärken liegen im Spielverständnis, inspiriert von ihren Idolen Xavi und Iniesta. Nach einer viralen Meningitis kämpfte sie sich pünktlich zur K.o.-Phase der EM zurück und zeigte direkt Wirkung. Ihre Biografie steht sinnbildlich für ihren Kampfgeist: Als Kind setzte ihre Familie durch, dass sie den Nachnamen der Mutter zuerst tragen durfte – ein symbolischer Akt gegen traditionelle Strukturen. „Ich trage diesen Kampfgeist im Blut“, sagt sie. Und dieser Geist soll nun das deutsche Team herausfordern.

DFB-Elf unter Druck: Das Duo als Schlüsselfaktor

Die deutsche Nationalmannschaft muss vor allem diese beiden Spielerinnen kontrollieren, will sie das Finale erreichen. Putellas als kreative Schaltzentrale mit tödlichem Passspiel, Bonmatí als ballsichere Antreiberin mit Spielintelligenz – das Duo ist kaum zu neutralisieren, wenn es ins Rollen kommt. Deutschland braucht eine defensive Meisterleistung und taktische Disziplin, um dem spanischen Traum vom EM-Titel einen Dämpfer zu verpassen.