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Nach der knappen 0:1-Niederlage im Hinspiel gegen Deutschland stehen die Französinnen im Rückspiel der UEFA Women’s Nations League unter Zugzwang. Im ausverkauften Stade Michel-d’Ornano in Caen braucht es am Dienstagabend einen Sieg – am besten mit zwei Toren Unterschied – um doch noch das Finale zu erreichen. Die Ausgangslage ist klar, der Druck ebenso.

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Rückstand zur Halbzeit – Frankreich bleibt kämpferisch
Klara Bühl sorgte mit ihrem Tor in Düsseldorf für die deutsche Führung im Halbfinale der Nations League. Doch Frankreich gibt sich nicht geschlagen. Trotz einer durchwachsenen Chancenverwertung zeigten die Bleues über weite Strecken eine ordentliche Leistung – nicht zuletzt dank Torhüterin Pauline Peyraud-Magnin, die mit sechs Paraden glänzte und in diesem Wettbewerb auf eine beeindruckende Fangquote von 85,7 % kommt.
Trainer Laurent Bonadei verweist auf den psychologischen Moment: „Das zweite Spiel wird entscheidend.“ Die Marschroute ist klar: mindestens ein Tor muss her, Deutschland darf keines schießen. Besonders die Rückkehr von Kapitänin Griedge Mbock Bathy gibt dem Team zusätzlichen Rückhalt. Die Innenverteidigerin zeigt sich optimistisch: „Wir sind bereit und wissen, was auf dem Spiel steht.“
UEFA Nations League Spielplan im Halbfinale
Heimstärke in Caen – ein Faktor?
Dass das Stade Michel-d’Ornano ein gutes Pflaster für die Equipe Tricolore ist, zeigt die Bilanz: Vier Spiele, vier Siege. Zuletzt gab es dort ein 2:1 gegen Brasilien. Auch dieses Mal sind die Fans mit an Bord – seit über einem Monat ist die Arena mit 18.000 Plätzen ausverkauft. Mittelfeldspielerin Clara Mateo sieht darin einen entscheidenden Faktor: „Das Stadion ist voll, die Fans sind dabei – wir müssen sie mit der Finalqualifikation belohnen.“

Besonderer Anlass: Grace Geyoro wird an diesem Abend für ihr 100. Länderspiel geehrt – ein symbolischer Moment, der zusätzliche Motivation bringen dürfte.
Deutschland bleibt defensiv stabil und effizient
Die DFB-Elf zeigt sich in der Nations League bisher als äußerst kompakt. Nur vier Gegentore kassierte das Team bislang, was auch den Unterschied im Hinspiel ausmachte. Die Historie spricht ebenfalls eher für Deutschland: In 25 direkten Duellen gab es 14 Siege für die deutsche Mannschaft, darunter wichtige bei EMs und WMs.
Doch Frankreich kennt das Erfolgsrezept: Bereits 2024 gelang im Halbfinale der Sieg gegen Deutschland – mit 2:1 in Lyon. Damals wie heute setzen die Französinnen auf die Unterstützung der Fans und schnelles Umschaltspiel. Griedge Mbock Bathy betont, worauf es ankommen wird: „Geduld, keine Panik, Fokus auf Ballbesitz – und aufpassen bei ihren Kontern.“