EM 2016 ** Der Titelgewinn wäre finanziell nicht lohnenswert

Was kostet die EM 2016 eigentlich? Dieser Frage sind wir einmal genauer auf den Grund gegangen, und zwar mit Blickrichtung auf den Deutschen Fußballbund. Dass Fußball ein Millionengeschäft ist, das dürfte schon vor unseren Recherchen jedem klar gewesen sein, dass es aus finanzieller Sicht aber nicht immer sinnvoll ist, möglichst weit im Turnier zu kommen, das dürfte dann doch überraschen.

Die Mannschaft bei der EM 2016 ** Der Titelgewinn wäre finanziell nicht lohnenswert
Die Mannschaft bei der EM 2016 ** Der Titelgewinn wäre finanziell nicht lohnenswert (Foto AFP)

Die Fußballeuropameisterschaft 2016 in Frankreich lohnt sich für den Deutschen Fußballbund auf jeden Fall. Zumindest aus finanzieller Sicht. Würde man beim DFB die Teilnahme an der EM 2016 jedoch rein durch die finanzielle Brille betrachten, müsste man zwar ins Finale streben, dort dann aber auf die Bremse drücken. Der Titelgewinn bei der EM 2016 würde den DFB nämlich deutlich teurer kommen als der zweite Platz. Klingt komisch, ist aber so. Der Grund hierfür erschließt sich, wenn man einen Blick auf die Prämientabelle wirft. Im Falle des Titelgewinns würde der DFB nämlich jedem Spieler 300.000 Euro überweisen und das schmälert den Verbandsgewinn natürlich deutlich.

Zahlenspiele in Millionenhöhe

Ein Minusgeschäft ist die EM 2016 in Frankreich für den DFB in keinem Fall. Selbst wenn alles schief laufen würde, was irgendwie schief laufen kann, und das Team um Bundestrainer Joachim Löw bereits nach der ersten Runde die Heimreise antreten müsste, würde der Verband mit einem Plus von einer guten Million Euro aus dem Turnier gehen. Den Ausgaben in Höhe von acht Millionen Euro stünden dann noch immer Einnahmen von neun Millionen Euro gegenüber. Kommt die deutsche Mannschaft bis in die Vorschlussrunde, sprich, bis ins Halbfinale, stünden den Ausgaben von 14,5 Millionen Euro stattliche Einnahmen von 17,5 Millionen Euro gegenüber. Bei einem Halbfinalaus ginge der DFB also mit einem Plus von drei Millionen Euro aus der EM heraus. Gewinnt die Fußballnationalmannschaft aber dieses Halbfinale und verliert dafür das anschließende Finale, dann klingen die Kassen und spülen einen satten Gewinn von vier Millionen Euro in die Verbandskasse. Ausgaben von 18 Millionen Euro stünden dann Einnahmen von 22 Millionen gegenüber. Und wenn es im Finale zum erhofften Sieg reicht, dann wandern von den 25 Millionen Euro, die dann hereinkommen, eben auch gleich wieder 23 Millionen in unter anderem Gehälter, Prämien und Öffentlichkeitsarbeit.

Diese Zahlenspiele sind zwar ganz interessant, da wir als Fans aber keine Kassenverantwortung beim DFB tragen, drücken wir unseren Jungs einfach in jedem Spiel die Daumen. Das lohnt sich nämlich immer, kostet gar nichts, bringt aber jede Menge Spaß.