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Nach dem enttäuschenden 1:4 gegen Schweden stehen die deutschen Fußballerinnen unter Zugzwang. Im EM-Viertelfinale gegen Frankreich braucht das DFB-Team eine klare Leistungssteigerung – sowohl taktisch als auch mental. Bundestrainer Christian Wück hat die Mannschaft mit einer eindringlichen Ansprache eingeschworen, während sein Trainerteam an strategischen Stellschrauben dreht. Die Personalsituation zwingt zu kreativen Lösungen.

Wücks klare Worte vor dem Frankreich-Kracher
Bundestrainer Christian Wück hat vor dem K.o.-Duell mit Frankreich am Samstag (21 Uhr, ZDF/DAZN) unmissverständlich klargemacht: Der Ausgang der Partie liegt in der Hand seiner Spielerinnen. „Wenn wir unsere Leistung auf den Platz bringen, dann können wir ins Halbfinale einziehen“, zitierte Mittelfeldspielerin Sjoeke Nüsken ihren Trainer nach der letzten Trainingseinheit. Die Botschaft ist deutlich – keine Ausreden, sondern Eigenverantwortung.
Die mentale Komponente spielt nach der Klatsche gegen Schweden eine zentrale Rolle. Die Deutschen müssen wieder Selbstvertrauen aufbauen und an ihr Spiel glauben. Für Wück geht es auch darum, die Balance zwischen Druck und Motivation zu finden – denn Frankreich wird ein anderes Kaliber.
Taktische Anpassungen gegen schnelle Französinnen
Co-Trainerin Maren Meinert kündigte bereits konkrete Veränderungen im Spielsystem an. „Natürlich nehmen wir Anpassungen vor“, sagte die Ex-Weltmeisterin und verwies auf die besondere Herausforderung, die Frankreich mit ihrer Schnelligkeit und Konterstärke darstellt. Kompaktheit sei entscheidend: „Wenn wir nicht kompakt stehen, haben wir wenig Chancen“, stellte Meinert klar.
Die zentrale Vorgabe: Tempo rausnehmen. Weniger Tempoläufe zulassen – das ist das erklärte Ziel. Und das betrifft nicht nur die Abwehrkette, sondern das gesamte Team. Pressing und Gegenpressing sollen bereits in der gegnerischen Hälfte greifen. Nur so lässt sich die französische Offensive eindämmen.
Dreier- oder Viererkette? Systemfrage bleibt offen
Ob es bei der Viererkette bleibt oder eine Umstellung auf eine Dreierkette erfolgt, ließ Meinert offen. Letzteres wurde bereits in Unterzahl gegen Schweden getestet und bleibt eine Option. Zwar sei man mit der Viererkette grundsätzlich zufrieden, doch gegen Frankreich könnten taktische Umstellungen notwendig werden.
Flexibilität ist gefragt – auch im Spielaufbau und in der Rückwärtsbewegung. Das DFB-Team wird gezwungen sein, situativ zu reagieren und die Defensive bei Ballverlust schnell zu formieren. Eine starre Systemtreue wird es nicht geben.
Personalsorgen auf der rechten Seite: Wer ersetzt Gwinn und Wamser?
Der verletzungsbedingte Ausfall von Stammspielerin Giulia Gwinn sowie die Rotsperre von Carlotta Wamser reißen ein Loch auf der rechten Abwehrseite. Das Trainerteam testet verschiedene Optionen. Eine Möglichkeit: Sophia Kleinherne. Aber auch Kathrin Hendrich oder die gelernte Linksverteidigerin Sarai Linder könnten in Frage kommen.
„Wenn man den Ausfall der Kapitänin hat und dann der Nachfolgerin, dann muss man anfangen zu basteln“, erklärte Meinert. Noch gibt es keine endgültige Entscheidung. Die Trainingsleistungen in den kommenden Tagen dürften den Ausschlag geben.
 
				 
				 
			