DFB-Frauen Pressekonferenz vor Halbfinal-Kracher gegen Spanien: „Wir sind gewappnet!“

Nach einem nervenaufreibenden Viertelfinalsieg im Elfmeterschießen gegen Frankreich steht die deutsche Frauen-Nationalmannschaft im EM-Halbfinale gegen Spanien. Abwehrspielerin Sophia Kleinherne und FC Bayern Torhüterin Ena Mahmutovic blicken in der DFB Pressekonferenz zwei Tage vor dem Spiel auf die eigenen Stärken – und das besondere Duell mit dem Weltmeister.

DFB-Frauen Pressekonferenz vor Halbfinal-Kracher gegen Spanien: „Wir sind gewappnet!“ (PK mit Sophia Kleinherne & Ena Mahmutovic )
DFB-Frauen Pressekonferenz vor Halbfinal-Kracher gegen Spanien: „Wir sind gewappnet!“ (PK mit Sophia Kleinherne & Ena Mahmutovic )

Zwischen Regeneration und Vorbereitung: Volle Konzentration auf Spanien

Die emotionale Achterbahnfahrt nach dem 5:4-Sieg im Elfmeterschießen gegen Frankreich hallt noch nach – doch im Team ist der Fokus längst auf das Halbfinale gerichtet. Zwei Tage nach dem kräfteraubenden Spiel steht bei den DFB-Frauen die Regeneration im Mittelpunkt. „Wir haben alles rausgehauen und Grenzen verschoben“, beschreibt Sophia Kleinherne den physischen und mentalen Einsatz gegen die Französinnen. Trotz eines Tages weniger Pause sieht die Innenverteidigerin keinen Nachteil: „Wir werden vom Trainerteam top vorbereitet und gegen Spanien wieder bei 100 Prozent sein.“

Bisher sind diese durchweg positiv. Wir haben es sehr oft geschafft, gegen Spanien effektiv aufzutreten. Ich erinnere mich vor allem an die vergangene EM, als wir in der Gruppenphase mit 2:0 gewonnen haben, auch weil wir die Zweikämpfe angenommen und einen enormen Willen an den Tag gelegt haben. Wir hatten viel in die Defensive investiert. Gegen Frankreich haben wir gesehen, dass dort der Schlüssel liegt und dass eine gewisse Mentalität gefragt ist. Ich bin optimistisch, dass wir gegen Spanien auch diesmal ein erfolgreiches Spiel absolvieren werden. Es wird ein intensives Match aus Augenhöhe, ein qualitativ hochwertiges Spiel. Natürlich ist auch unsererseits Respekt da. Aber wir sind keine Nation, die zurückschreckt. Wir werden gewappnet sein!Sophia Kleinherne über bisherige Erfahrungen gegen Spanien

Erfolgsformel: Kompakte Defensive als Schlüssel gegen Spanien

Kleinherne erinnert sich mit Zuversicht an vergangene Duelle mit Spanien – besonders an das 2:0 bei der EM 2022. „Wir haben es oft geschafft, effektiv aufzutreten, besonders durch unsere Mentalität in der Defensive“, so die 24-Jährige. Die Spielweise gegen Frankreich habe gezeigt, dass ein konsequentes Verteidigen ein Spiel drehen kann – auch wenn der Matchplan früh angepasst werden musste. „Verteidigen kann Spaß machen, wenn man es richtig lebt“, lautet ihr klares Statement.

Teamgeist schlägt Ego: Jede Spielerin zählt

Ein durchgängiges Thema in Kleinhernes Aussagen: der mannschaftliche Zusammenhalt. Ob Carlotta Wamser, Franzi Kett oder Giovanna Hoffmann – jede Spielerin sei bereit, ihre Rolle anzunehmen und Verantwortung zu übernehmen. „Noch nie habe ich erlebt, dass jede so punktgenau da ist, wenn sie gebraucht wird“, sagt Kleinherne. Für sie ist das eine der größten Stärken des Teams in diesem Turnier.

Wir junge Torhüterinnen haben Anne mal gefragt, warum sie immer so cool ist. Da sagte sie: „Es ist nur ein Fußballspiel.“ Sie strahlt diese Ruhe aus und es macht großen Spaß, mit ihr zu arbeiten. Man kann sich echt viel von ihr abgucken. Als Torhüterinnen sind wir so etwas wie ein kleines Team im Team. Da freut es uns besonders, wenn sie gute Leistungen bringt. Ich habe im Frauenfußball noch nie eine so krasse Parade gesehen wie von ihr gegen Frankreich. Die ganze Mannschaft war super, aber sie hatte einen hohen Anteil daran, dass wir da stehen, wo wir gerade stehen.Ena Mahmutovic über die Leistung von Ann-Katrin Berger:

Ruhepol im Tor: Berger als Mentorin und Rückhalt

Torhüterin Ena Mahmutovic hebt die Leistung ihrer erfahrenen Kollegin Ann-Katrin Berger hervor. „Ich habe im Frauenfußball noch nie eine so krasse Parade gesehen wie gegen Frankreich“, schwärmt sie. Berger sei ein Ruhepol, von dem besonders die jungen Torhüterinnen viel lernen. Ihre Haltung – „Es ist nur ein Fußballspiel“ – wirkt ansteckend auf das gesamte Team. Mahmutovic ist überzeugt: „Sobald das Halbfinale angepfiffen ist, sind wir im Kopf der Spanierinnen.“