DFB Frauen Nationalmannschaft
DFB Frauen Nationalmannschaft: DFB-Frauen „stolz“ auf kleine EM-Fortschritte

Klarer Sieg, aber noch Luft nach oben – das 4:0 der DFB-Frauen gegen Schottland markiert einen kleinen Aufwärtstrend, auch wenn nicht alles rund lief. Die deutsche Nationalmannschaft zeigte in Dundee vor allem defensiv Fortschritte und sicherte sich drei Monate vor der EM einen Pflichtsieg. Doch die Partie offenbarte auch einige Schwächen im Spielaufbau und bei der Ballkontrolle.

DFB Kapitänin Giulia Gwinn im 2024er DFB Trikot der Damen (Foto Depositphotos.com)
DFB Kapitänin Giulia Gwinn im 2024er DFB Trikot der Damen (Foto Depositphotos.com)

Stabilität hinten, Schwächen vorne: Ein gemischter Eindruck

Zum ersten Mal seit Langem blieb die DFB-Elf ohne Gegentor – ein Erfolg, der vor allem Kapitänin Giulia Gwinn „stolz“ machte. Die Defensive stand insgesamt sicher, auch wenn die Schottinnen in der Schlussphase noch einmal gefährlich wurden. Besonders Torhüterin Ann-Katrin Berger war es zu verdanken, dass hinten die Null stand. Mit einem starken Reflex in der 90. Minute verhinderte sie ein Gegentor auf schwierigem Geläuf.

Im Spiel nach vorne hakte es allerdings phasenweise. Der rutschige Untergrund in Dundee erschwerte den Spielaufbau, viele Pässe kamen nicht an, der erste Ballkontakt war oft unsauber. Trainer Christian Wück monierte einfache Fehler, lobte aber zugleich den Einsatz und die Weiterentwicklung seiner Mannschaft.

Schottland Frauen
N U N N N
0 : 4
Endergebnis
Deutschland Frauen
N S N U S
E. Senß
1'
S. Howard
21'
C. Zicai
56'
L. Schüller
59'
Tore
1'
Tor
21'
Eigentor
56'
Tor
59'
Tor

Frühe Führung durch Senß, Joker sorgen für die Entscheidung

Der Auftakt in die Partie war vielversprechend: Bereits nach 57 Sekunden brachte Elisa Senß das Team mit einem sehenswerten Schuss von der Strafraumgrenze in Führung. Ein Eigentor der Schottin Sophie Howard (21.) baute die Führung aus, brachte aber nicht die gewünschte Ruhe ins deutsche Spiel.

Im zweiten Durchgang sorgten dann die eingewechselten Cora Zicai und Lea Schüller per Doppelschlag (57./59.) für klare Verhältnisse. Die Konter waren mustergültig ausgespielt und zeigten das Offensivpotenzial, das im deutschen Spiel steckt – wenn es denn zur Entfaltung kommt.

Tabelle Gruppe A der UEFA Nations League

All
Home
Away
#
Team
B
S
U
N
Tore
GT
TD
Pkt.
1
6
5
1
0
26
4
22
16
2
6
3
2
1
11
10
1
11
3
6
2
0
4
5
16
-11
6
4
6
0
1
5
3
15
-12
1

Kritik und Lob vom Bundestrainer

Wück zeigte sich nach dem Spiel insgesamt zufrieden, betonte aber, dass die Mannschaft in einigen Bereichen noch arbeiten müsse – vor allem beim Spielaufbau und der Passgenauigkeit. Auch wenn der Sieg deutlich ausfiel, wurde in der Schlussphase noch einmal deutlich, dass die Stabilität nicht über die vollen 90 Minuten garantiert war.

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Zugleich zeigte sich der Coach versöhnlich: Der schwierige Platz sei nicht ideal gewesen, das müsse man in der Bewertung mit einbeziehen. Mit Blick auf die EM sei man „einen guten Schritt weiter“, so Wück.

Kett mit Debüt, Rückspiel in Wolfsburg im Blick

Für einen positiven Akzent sorgte das Debüt von Franziska Kett. Die 20-jährige Linksverteidigerin vom FC Bayern startete erstmals in der A-Nationalmannschaft und überzeugte mit mutigem Offensivspiel. Trotz Anfangsnervosität attestierte Wück ihr ein „gutes Debüt“.

Am Dienstag steht bereits das Rückspiel gegen Schottland in Wolfsburg an. Dann wird sich zeigen, ob die DFB-Frauen ihre Fortschritte bestätigen können – und ob der Aufwärtstrend Richtung EM weiter anhält.