Deutschland U21 Nationalmannschaft vor dem EM-Finale: Nagelsmanns Besuch als zusätzlicher Anreiz

Wenn die deutsche U21 am Samstagabend im EM-Finale auf Titelverteidiger England trifft, wird nicht nur ein Pokal vergeben – für viele Spieler geht es auch um die ganz große Bühne. Mit Bundestrainer Julian Nagelsmann auf der Tribüne könnte der Traum von der A-Nationalmannschaft greifbarer werden. Die Aussicht auf Aufmerksamkeit von höchster Stelle mobilisiert zusätzliche Kräfte in einem Team, das ohnehin mit beeindruckender Form überzeugt.

Der deutsche Cheftrainer Julian Nagelsmann beantwortet die Fragen der Journalisten nach der Auslosung der Qualifikationsspiele für die Fußball-Weltmeisterschaft 2026 in Europa am 13. Dezember 2024 im FIFA-Hauptquartier in Zürich. (Foto: Fabrice COFFRINI / AFP)
Der deutsche Cheftrainer Julian Nagelsmann beantwortet die Fragen der Journalisten nach der Auslosung der Qualifikationsspiele für die Fußball-Weltmeisterschaft 2026 in Europa am 13. Dezember 2024 im FIFA-Hauptquartier in Zürich. (Foto: Fabrice COFFRINI / AFP)

Nagelsmann vor Ort – Symbolischer Rückenwind

Bisher verfolgte Julian Nagelsmann die Spiele der U21 aus der Ferne. Doch zum Finale in Bratislava will sich der Bundestrainer gemeinsam mit DFB-Sportdirektor Rudi Völler selbst ein Bild machen. „Ganz sicher. Ich habe noch ein Kärtchen für ihn gebunkert“, erklärte Völler nach dem souveränen 3:0-Halbfinalsieg gegen Frankreich. Die Anwesenheit des A-Nationaltrainers wird von den Spielern als zusätzlicher Ansporn wahrgenommen – besonders in einem Endspiel, bei dem ohnehin jeder an seine Leistungsgrenze geht.

Reitz, Woltemade & Co.: Nachwuchsspieler im Schaufenster

Mit Nick Woltemade, der bei der EM bereits sechs Treffer erzielte, Keeper Noah Atubolu und Mittelfeldspieler Rocco Reitz stehen gleich mehrere Akteure im Fokus. Reitz betonte die Wirkung von Nagelsmanns Besuch: „Vielleicht gibt das nochmal zwei, drei Prozent extra.“ Alle drei gelten als heiße Kandidaten für höhere Aufgaben – genauso wie Brajan Gruda, der wie Reitz bereits bei der A-Nationalmannschaft hineinschnuppern durfte. Atubolu scheint ebenfalls kurz vor einer Berufung zu stehen. Für viele ist das Finale damit auch eine Art Bewerbungsspiel für höhere Aufgaben.

Das Finale als Karriere-Sprungbrett

Ein EM-Endspiel bietet nicht nur sportlichen Reiz, sondern auch Karrieremöglichkeiten. „Ein Finale ist ein Topspiel, da werden wir sowieso alle schon bis zum Maximum vollgepusht sein“, meinte Gruda – und trotzdem sei die Aussicht, vom Bundestrainer beobachtet zu werden, ein weiterer Motivator. Für Spieler wie Woltemade, Reitz oder Atubolu geht es nicht nur um den Titel, sondern auch um die Chance, den nächsten Schritt zu machen. Nagelsmanns Tribünenbesuch verleiht dem Finale zusätzliche Brisanz.