Inhaltsverzeichnis - das findest du hier
Nationalmannschaft auf Kurs – Wer überzeugt, wer verliert?
Nach dem 1:0-Sieg in Nordirland ist die deutsche Nationalmannschaft wieder klar auf WM-Kurs. Julian Nagelsmann verzichtet auf Experimente, setzt auf Struktur – und einige Spieler rücken dadurch in den Fokus. Doch nicht jeder kann vom klareren Kurs profitieren. Wer die Verlierer und Gewinner dieser Länderspielpause sind, das schauen wir uns an!

Nagelsmanns Kurswechsel: Stabilität statt Versuche
Julian Nagelsmann scheint seine Testphase beendet zu haben. Der Bundestrainer stellte in den Spielen gegen Luxemburg und Nordirland eine klarere Linie auf, setzte auf eingespielte Abläufe und klare Rollenverteilungen. Besonders auffällig: Die Standards sind wieder ein Thema. Nach fünf der letzten acht Tore nach ruhenden Bällen liegt hier ein neuer Fokus. Kimmich ist gesetzt, auch wenn Andrich zuletzt mehr Spielzeit erhielt. Das zeigt: Nagelsmann denkt in Alternativen – aber mit Plan.
Oliver Baumann – Vom Mitläufer zum Herausforderer
Torhüter Oliver Baumann war gegen Luxemburg erstmals von Beginn an dabei. Bereits gegen Nordirland überzeugte er als starker Rückhalt. Viermal spielte er zuletzt zu null und sammelte wichtige Argumente im Kampf um einen WM-Kaderplatz. Der Hoffenheimer wird damit zur ernstzunehmenden Konkurrenz für Manuel Neuer und Marc-André ter Stegen. Laut BILD-Umfrage trauen 74 Prozent der Fans Baumann die Rolle als WM-Torwart zu.
Gewinner der Woche: Raum, Pavlović – und der Bundestrainer
David Raum nutzte seine Startchance als Linksverteidiger. Der Leipziger überzeugt durch seine Dynamik, klare Flanken und gute Zweikampfwerte – ein starkes Signal in Richtung EM-Kader. Auch Aleksandar Pavlović, der trotz Muskelproblemen bei seinem DFB-Debüt ruhig und abgeklärt agierte, zeigte, warum Nagelsmann ihm vertraut. Das Mittelfeldtalent des FC Bayern könnte sich langfristig in der Zentrale festspielen. Und auch Julian Nagelsmann selbst gehört zu den Gewinnern – drei Siege in Serie sprechen eine deutliche Sprache.
Florian Wirtz – Sorgenfall statt Spielmacher?
Verlierer der Länderspielwoche ist ausgerechnet Florian Wirtz. In beiden Qualifikationsspielen blieb der Leverkusener außen vor – trotz seiner Topform im Verein. Die Gründe bleiben unklar. Zwar betonte Nagelsmann, dass man ihn nicht fallen lasse, doch die Einsatzzeiten sprechen eine andere Sprache. Der Ausnahmespieler braucht dringend ein Erfolgserlebnis im DFB-Dress, um seinen Platz im Kader zu sichern. Aktuell wirkt er wie ein Fremdkörper in einem System, das immer mehr auf Klarheit setzt.