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Toni Kroos hat sich in seinem Podcast „Einfach mal Luppen“ kritisch zur aktuellen Verfassung der deutschen Nationalmannschaft geäußert. Für den Weltmeister von 2014 ist klar: Der Weg zum nächsten Titel ist lang – und momentan kaum vorstellbar.

Klartext von Kroos: Keine WM-Reife in Sicht
Toni Kroos nimmt kein Blatt vor den Mund: „Stand jetzt meilenweit entfernt und wirklich nicht gut“ – so lautet sein Urteil über das Team von Julian Nagelsmann. Die deutsche Nationalmannschaft sei aktuell schlicht nicht in der Lage, über einen WM-Titel ernsthaft zu sprechen. Zwar betont Kroos, dass die WM erst im nächsten Sommer stattfindet, doch auch das dämpft seine Skepsis nur bedingt. Die Hoffnung liegt auf fitten Schlüsselspielern und einem möglichen Formhoch zur richtigen Zeit.
Real-Vergleich: Frühe Kritik, späte Siege
Kroos zieht Parallelen zu seiner Vereinskarriere bei Real Madrid: Auch dort habe man regelmäßig im Herbst schwach ausgesehen, nur um dann im Frühjahr aufzudrehen. Dieser Vergleich dient als Mahnung, das Team nicht vorschnell abzuschreiben – aber eben auch nicht zu überschätzen. Anders als bei Real Madrid sieht Kroos beim DFB keine Auswahl an 50 internationalen Topspielern, aus denen der Bundestrainer schöpfen kann. Die Qualität in der Breite fehle – vor allem, wenn es um Spieler mit internationalem Topniveau geht.
WM-Quali: Pflichtsiege sehen anders aus
Beim Blick auf die bisherigen Auftritte in der WM-Qualifikation klingt bei Kroos Frust durch. Nach dem 0:2 gegen die Slowakei und einem wenig überzeugenden 3:1 gegen Nordirland bleibt die Erkenntnis: „Egal, mit wem, gegen diese Teams muss es natürlich viel, viel besser und souveräner aussehen.“ Vom erhofften Aufschwung nach der Heim-EM ist wenig zu sehen. Die Mannschaft, so Kroos, wirke weiter zurückgeworfen, als man es im Sommer gedacht hätte.
Schwache Gegner als DFB-Rettung?
Ein kleiner Lichtblick bleibt: Die Gruppe in der WM-Qualifikation sei so schwach besetzt, dass ein Scheitern kaum vorstellbar ist. Das sei laut Kroos das „große Glück“ der Nationalmannschaft. Der Automatismus, mit dem man früher durch die Quali marschierte, ist aber längst Geschichte. Heute muss selbst gegen Außenseiter deutlich mehr investiert werden – und selbst dann bleibt die spielerische Überlegenheit oft aus.