Frauen Nationalmannschaft – Carlotta Wamsers EM-Drama: Vom Shootingstar zur tragischen Figur

Ein starker Start und eine unglückliche Wendung: Carlotta Wamser hatte sich in der Gruppenphase der EM ins Rampenlicht gespielt, doch ein folgenschwerer Reflex gegen Schweden beendete ihr Turnier vorzeitig. Das DFB-Team steht vor dem Viertelfinale gegen England oder Frankreich – ohne seine bisherige Überraschung auf der rechten Seite in der Defensive. Nun ist die Spielerin für das Viertelfinale auf jeden Fall gesperrt.

Deutschlands Carlotta Wamser (R) erhält die rote Karte während des UEFA Women's Euro 2025 Gruppe C Fußballspiels zwischen Schweden und Deutschland im Letzigrund Stadion in Zürich, am 12. Juli 2025. (Foto: SEBASTIEN BOZON / AFP)
Deutschlands Carlotta Wamser (R) erhält die rote Karte während des UEFA Women’s Euro 2025 Gruppe C Fußballspiels zwischen Schweden und Deutschland im Letzigrund Stadion in Zürich, am 12. Juli 2025. (Foto: SEBASTIEN BOZON / AFP)

Von der Ersatzspielerin zur EM-Hoffnung

Als Giulia Gwinn verletzungsbedingt ausfiel, übernahm Carlotta Wamser ihren Platz in der Startelf – und überzeugte prompt. Gegen Polen und Dänemark gehörte sie zu den stärksten Spielerinnen, auch gegen Schweden setzte sie zunächst Akzente: Das frühe 1:0 durch Jule Brand bereitete sie sehenswert vor. Ihre Leistungen wurden gelobt, ihr Standing im Team wuchs. Alles deutete auf ein persönliches EM-Märchen hin.

Der folgenschwere Reflex – und die Rote Karte

Doch das Blatt wendete sich dramatisch. Beim Stand von 1:2 lenkte Wamser in der 31. Minute den Ball mit der Hand von der Linie – „im Stil eines Torwarts“, wie es der SRF kommentierte. Schiedsrichterin Silvia Gasperotti zögerte nicht und zeigte glatt Rot. Es war Wamsers fünftes Länderspiel – und ihr bitterstes. Das DFB-Team war fortan in Unterzahl und kassierte kurz vor der Pause das 1:3. Der Frust war ihr deutlich anzusehen: Wamser schlug wütend auf den Rasen, als sie den Platz verließ.

Defensive Umstellungen – aber keine Wende mehr

Bundestrainer Christian Wück reagierte in der Pause mit einer Umstellung auf Dreierkette. Sarai Linder, Janina Minge und Kathrin Hendrich versuchten, die Lücken zu schließen. Zwar zeigte sich die Abwehr stabiler, ein weiteres Gegentor ließ sich dennoch nicht verhindern. Laura Freigang sprach nach dem Spiel von einer „harten“ Situation, äußerte aber Zuversicht: „Wir haben viele ausprobiert und genug Spielerinnen.“ Wamser wird im Viertelfinale gegen die Schweiz fehlen – ihre Sperre ist sicher.

Bitteres Ende für die starke Debütantin

Wamser verließ das Stadion ohne ein Wort, die Kapuze tief ins Gesicht gezogen, begleitet von einer DFB-Mitarbeiterin. Kapitänin Janina Minge nahm sie in Schutz: „Man kann ihr keinen Vorwurf machen, das war ein Reflex.“ Trotzdem bleibt ihr EM-Traum vorerst beendet – ein starker Auftritt mit einem abrupten, unglücklichen Ende.