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Antrittsgeschenk für Kovac
Borussia Dortmund hat vor dem Amtsantritt von Niko Kovac einen knappen 2:1-Sieg beim 1. FC Heidenheim gefeiert. Doch der Erfolg offenbarte auch, wie viel Arbeit auf den neuen Trainer wartet.

Tullbergs emotionaler Abschied als Interimscoach
Nach dem Abpfiff zeigte sich Mike Tullberg sichtlich erleichtert. Der Interimscoach rannte jubelnd zur Dortmunder Fankurve, warf seine Jacke weg und ließ seinen Emotionen freien Lauf. Die drei Punkte waren das perfekte Abschiedsgeschenk für den scheidenden Trainer, bevor Niko Kovac offiziell das Zepter übernimmt. „Das war eine Herzensangelegenheit für ihn in den letzten Tagen“, erklärte Sportdirektor Sebastian Kehl bei Sky.
Am Sonntag beginnt für Kovac seine Aufgabe beim BVB. Sein Vertrag läuft bis 2026, doch vorerst geht es darum, die Mannschaft kurzfristig zu stabilisieren. Bis zum ersten Spiel unter seiner Leitung gegen den VfB Stuttgart am 8. Februar hat er eine Woche Zeit, um erste Akzente zu setzen.
Dortmund siegt, aber die Probleme bleiben
Trotz des Sieges zeigte die Partie in Heidenheim deutlich, dass Dortmund noch weit von der gewünschten Stabilität entfernt ist. Lange tat sich der BVB gegen tief stehende Gastgeber schwer, obwohl die Ballbesitzwerte bei über 70 Prozent lagen. Die wenigen gefährlichen Momente entstanden meist über die Flügel – insbesondere durch Jamie Bynoe-Gittens, der früh an Heidenheims Torhüter Kevin Müller scheiterte.
Das erlösende 1:0 fiel erst nach einem Standard: Nach einer Ecke und einem unübersichtlichen Gestochere im Strafraum traf Serhou Guirassy freistehend zur Führung (33.). Nach der Pause war Heidenheim mutiger, was Dortmund Räume zum Kontern bot. Der eingewechselte Maximilian Beier nutzte einen dieser Momente und erhöhte auf 2:0 (63.). Doch fast im direkten Gegenzug brachte Mathias Honsak die Hausherren zurück ins Spiel (64.).
In der Schlussphase wackelte der BVB erheblich. Ein fast folgenschwerer Fehler von Salih Özcan (90.), als er einen Ball nur knapp am eigenen Tor vorbeiköpfte, hätte beinahe den Ausgleich bedeutet. Dortmund rettete den knappen Vorsprung über die Zeit – mehr aber auch nicht.
Neue Spieler sollen Kovac helfen
Um das Team weiter zu verstärken, plant der BVB offenbar noch Transfers. Laut Medienberichten steht der schwedische Linksverteidiger Daniel Svensson (22, FC Nordsjaelland) kurz vor einem Wechsel nach Dortmund. Außerdem soll starkes Interesse an Rayan Cherki von Olympique Lyon bestehen.
„Wir werden nicht alles von heute auf morgen ändern können“, betonte Kehl. „Sicher wird Niko seine eigenen Ideen haben, aber es liegt vor allem an den Jungs – er wird nicht hexen können.“ Kovac wird dringend Lösungen finden müssen, denn der wackelige Auftritt in Heidenheim hat deutlich gemacht: Der BVB braucht mehr als nur neue Spieler – er braucht eine klare Linie.
 
				 
				