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Bayern patzt beim Müller-Auftakt: Inter bringt Münchner unter Druck
Zum Auftakt der Abschiedstour von Thomas Müller kassiert der FC Bayern einen bitteren Dämpfer im eigenen Stadion. Gegen Inter Mailand unterliegt der stark ersatzgeschwächte Rekordmeister mit 1:2 – und steht im Rückspiel im San Siro vor einer Mammutaufgabe. Trotz Müllers spätem Tor droht das Champions-League-Aus.

Ein emotionaler Abend mit bitterem Beigeschmack
Der Abend in der Allianz Arena war eigentlich als festlicher Auftakt für Thomas Müllers Abschiedstour geplant. Doch am Ende überlagerte Ernüchterung die Emotionen. Der 35-Jährige wurde von den Fans gefeiert und sorgte nach seiner Einwechslung mit dem Ausgleich für einen kurzen Moment der Euphorie. Doch Inter Mailand zeigte sich eiskalt: Nur drei Minuten nach dem 1:1 durch Müller traf Davide Frattesi zum Endstand – ein klassischer Stimmungskiller.
Für Müller, der die Bayern im Sommer nach 17 Jahren verlassen wird, hätte der Abend kaum widersprüchlicher verlaufen können. Zwar betonte er nach der Partie, dass zwischen ihm und dem Klub „nichts Negatives hängen bleibt“, sportlich war es jedoch ein herber Rückschlag im Kampf um das Finale im eigenen Stadion.
Bayern fehlen die Schlüsselspieler – und die Ideen
Vincent Kompany musste im Viertelfinal-Hinspiel auf eine halbe Mannschaft verzichten: Neben Jamal Musiala fehlten unter anderem Manuel Neuer, Dayot Upamecano, Alphonso Davies und Kingsley Coman. Auch Müller saß zunächst nur auf der Bank. Stattdessen begann Raphael Guerreiro für den verletzten Musiala – doch der erhoffte Offensivwirbel blieb aus.
Trotz engagiertem Beginn und Chancen durch Olise, Guerreiro und Kane – der nur den Außenpfosten traf – wollte der Ball nicht ins Tor. Inter, das sich auf Konter fokussierte, zeigte sich zwar selten gefährlich, aber effektiv: Ein Traumtor von Lautaro Martínez brachte die Gäste in Führung. Defensiv ließ die Mannschaft von Simone Inzaghi kaum etwas zu und wurde ihrer Reputation als defensives Bollwerk gerecht.
Inter eiskalt, Bayern zu zögerlich
Nach der Pause änderte sich wenig: Bayern hatte mehr Ballbesitz, fand aber kaum Wege durch die italienischen Abwehrreihen. Wenn sich doch Lücken auftaten, fehlten entweder Präzision, Mut oder Glück. Guerreiro verzog aus guter Position, Müller vergab zunächst freistehend – ehe er schließlich traf. Doch Frattesis schneller Kontertreffer zeigte den Bayern erneut die Grenzen auf.
Auffällig: Inter hatte insgesamt weniger Spielanteile, war aber in den entscheidenden Momenten wacher. Martínez hätte sogar auf 2:0 erhöhen können, doch Jonas Urbig verhinderte Schlimmeres. So bleibt es beim 1:2 – eine undankbare Ausgangslage für das Rückspiel am 16. April.
Jetzt zählt nur noch eine „notte magica“
Der Traum vom Champions-League-Finale im eigenen Stadion lebt – aber nur noch mit viel Fantasie. Um Inter noch abzufangen, braucht es im legendären San Siro eine dieser sagenumwobenen magischen Nächte, wie sie Bayern-Fans zuletzt 2013 gegen Juventus oder 2020 gegen Barcelona erlebten. Dass ausgerechnet Thomas Müller im Fokus steht, verleiht der Mission zusätzliche Symbolkraft.
Bevor es in Mailand zur Sache geht, wartet am Samstag erst einmal das Bundesliga-Topspiel gegen Borussia Dortmund – eine Generalprobe, die nicht nur für das Selbstvertrauen, sondern auch für die Formkurve entscheidend sein dürfte.