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Thomas Tuchel hat sein erstes Spiel als Trainer der englischen Nationalmannschaft gewonnen. Beim 2:0 gegen Albanien im Wembley-Stadion blieben spielerische Glanzmomente jedoch aus – und auch Tuchel selbst zeigte sich nach dem Pflichtsieg kritisch. Die Erwartungen an den neuen Coach sind groß, doch der Weg zu einem begeisternden England ist noch weit. In der WM Quali Gruppe K wartet am 24.3. als nächstes Lettland – auch kein großes Hindernis.
Kein Glanz, aber drei Punkte zum Start
Mit dem 2:0 gegen Albanien feierte Thomas Tuchel einen erfolgreichen, aber glanzlosen Einstand als neuer Cheftrainer der Three Lions. Während der Sieg auf dem Papier erwartbar war, fehlte es dem englischen Spiel an Dynamik und Kreativität. Auch die englische Presse hielt sich mit Lob zurück. Die „Sun“ sprach von einer enttäuschenden Vorstellung, der „Guardian“ sah keinen mitreißenden Abend im Wembley.
Tuchel selbst war trotz des Sieges nicht zufrieden. „Wir müssen es besser machen, und wir können es auch besser“, sagte der frühere Bayern-Coach. Besonders die Bewegung im Offensivspiel gegen den tiefstehenden Gegner ließ aus seiner Sicht zu wünschen übrig.
Flügel ohne Wirkung – Kritik an Rashford und Foden
Auffällig war vor allem die wenig überzeugende Leistung der Flügelspieler Marcus Rashford und Phil Foden. Tuchel nannte beide explizit in seiner Analyse: Sie seien nicht so effektiv wie in ihren Vereinen. Hinzu kamen aus seiner Sicht körperliche Probleme – einige Spieler hätten „schwere Beine“ gehabt, was die Aufgabe zusätzlich erschwert habe.
Trotzdem betonte der 51-Jährige, dass es sich um einen Prozess handle. Er wolle die Spieler besser kennenlernen, gemeinsam mit dem Team wachsen und Schritt für Schritt einen Spielstil entwickeln, der sowohl erfolgreich als auch attraktiver sei.
Hoffnungsträger Lewis-Skelly und solide Defensive
Positiv bewertete Tuchel das Debüt des erst 18-jährigen Myles Lewis-Skelly, der in der 20. Minute das Führungstor erzielte. Harry Kane erhöhte später auf 2:0 – die Pflicht war damit erfüllt. Defensiv ließ England gegen harmlose Albaner nichts anbrennen.
Tuchel sprach nach dem Spiel dennoch von einem „fantastischen Abend“ und einer „tollen Erfahrung“. Die Leistung solle dem Team Selbstvertrauen geben, um schnell Fortschritte zu machen und dem eigenen Stil mehr zu vertrauen.
Nächster Prüfstein gegen Lettland – Tuchels Auftrag ist groß
Bereits am Montag wartet mit Lettland die nächste Pflichtaufgabe in der WM-Qualifikation. Tuchel, der nach Sven-Göran Eriksson und Fabio Capello der dritte ausländische Trainer in der Geschichte der englischen Nationalmannschaft ist, hat eine klare Mission: den ersten großen Titel seit dem WM-Triumph von 1966.
Doch nicht nur Titel werden von ihm erwartet – auch ein attraktiverer Spielstil als unter seinem Vorgänger Gareth Southgate soll her. Die BBC schreibt, dass sich die Fans auf die versprochene Spannung und Intensität noch gedulden müssen. Tuchel bleibt optimistisch: Mit Videositzungen und gezielter Analyse will er das Team Schritt für Schritt verbessern.