Inhaltsverzeichnis - das findest du hier

Mit einem Debakel ist für die DFB-Junioren der Traum vom Titel bei der U21-EM in Tschechien geendet. Im Halbfinale setzte es für die Elf von Trainer Horst Hrubesch eine heftige 0:5-Klatsche gegen Portugal. Es war eine historische Niederlage! Im Finale trifft Portugal nun auf Schweden.
Gegen Portugal waren die deutschen Fußball-Junioren um Kevin Volland, Emre Can und Co. hoffnungslos unterlegen. Während sich die Abwehr zu viele Fehler leistete, strahlte die Offensive kaum Gefahr aus. Bereits zur Halbzeit war die Partie im Olmützer Ander Stadium schon entschieden, da die Iberer durch die Treffer von Bernardo Silva (25.), Ricardo (33.) und Ivan Cavaleiro (45.+1) bereits 3:0 führten. Die deutsche Elf bot dagegen eine unerklärlich schwache Leistung und enttäuschte sowohl in der Offensive als auch Defensive auf ganzer Linie. Und das, obwohl man als großer Favorit in die U21-EM gestartet war.
Bittencourt fliegt vom Platz
Im zweiten Durchgang ging das muntere Scheibenschießen unmittelbar weiter, als Joao Mario (46.) nur wenige Sekunden nach Wiederanpfiff auf 4:0 erhöhte. Den Schlusspunkt in einer einseitigen Partie setzte Ricardo Horta in der 71. Minute. Für den traurigen Höhepunkt aus deutscher Sicht sorgte der eingewechselte Leonardo Bittencourt, der sich nach einem Frustfoul die Gelb-Rot-Karte abholte.
| Datum | Runde | Mannschaft1 | - | Mannschaft2 | Ergebnis | ||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 27. Jun 15 | Halbfinale | Portugal | Deutschland | 5:0 | |||
| 27. Jun 15 | Halbfinale | Dänemark | Schweden | 1:4 | |||
| 30. Jun 15 | Finale | Portugal | Schweden | 4:3 i.E. |
Portugal hatte insgesamt mit den Offensivbemühungen der erschreckend schwachen und teilweise lustlos wirkenden DFB-Auswahl wenig Mühe, wobei Keeper Jose Sa zweimal gegen Joshua Kimmich (37.) und Nico Schulz (45.) bravurös parierte. Ansonsten kam von Deutschland viel zu wenig, während auf der anderen Seite der überragende William Carvalho, der auch regelmäßig in der A-Nationalmannschaft zum Einsatz kommt, das Spiel der Südeuropäer nach Belieben organisierte und die technisch beschlagenen Stürmer für viel Gefahr sorgten.
Klare Worte von Hrubesch, Kimmich und Ginter zum Debakel
„Wir waren von Anfang an nicht aggressiv genug, und sind deswegen zu Recht bestraft worden. Es hätte letztlich noch schlimmer kommen können“, lautete die klare Analyse von Hrubesch. Aber auch seine Spieler fanden eindeutige Worte und sparten nicht mit Kritik. „Wenn wir alles gegeben hätten, wären wir nicht mit einer 0:5-Klatsche vom Platz gegangen. Da muss sich jeder mal hinterfragen. Direkt nach der Pause klingelt es wieder, unerklärlich. So, wie wir heute gespielt haben, haben wir das Finale nicht verdient“, erklärte Joshua Kimmich nach dem Spiel.
Auch der angefressene Innenverteidiger Matthias Ginter, der bislang ein starkes Turnier spielte, polterte: „Jeder Spieler muss sich an die eigene Nase fassen, ob er sich bei der Vorbereitung auf dieses Spiel professionell verhalten hat. In der Vorbereitung auf dieses Spiel ist etwas schief gelaufen. Wir hatten einen Tag mehr Zeit als die Portugiesen, doch sie waren deutlich frischer und aggressiver.“
Höchste U21-Pleite der Geschichte – Portugal gegen Schweden im Finale
Für die DFB-Elf ist der Traum vom zweiten U21-EM-Titel nach 2009 ausgeträumt und das Hrubesch-Team verabschiedet sich mit der höchsten Pleite, die jemals eine deutsche U21 kassiert hat, aus dem Turnier.
Portugal greift hingegen nach den Sternen und trifft im U21-EM-Finale auf das Überraschungsteam aus Schweden. Die Wikinger, die in der Gruppenphase gegen Portugal ein 1:1 abtrotzten, setzten sich im zweiten Halbfinale souverän mit 4:1 gegen Dänemark durch, sind aber im Endspiel klarer Außenseiter.
Portugal
Deutschland
Dänemark
Schweden