Emotional Leader statt Statist: David Raum wird „Kaugummi“ vom Bundestrainer genannt

Julian Nagelsmann nennt ihn augenzwinkernd den „Kaugummi“ des DFB-Teams – doch David Raum will mehr sein als nur das Bindeglied zwischen den Stars. Der Linksverteidiger von RB Leipzig sieht sich als Führungsspieler und will mit Mentalität und Einsatz vorangehen. Seine Rolle abseits des Spielfelds ist dabei ebenso wichtig wie seine Qualitäten auf dem Platz.

David Raum von RB Leipzig auf der DFB Pressekonferenz
David Raum von RB Leipzig auf der DFB Pressekonferenz

Emotional Leader statt Mitläufer

David Raum ist kein Neuling mehr in der Nationalmannschaft. Mit inzwischen 32 Länderspielen kennt der 27-Jährige die Abläufe, die Erwartungen – und die Verantwortung. In Wolfsburg sprach er offen über seine Ambitionen: „Emotional Leader ist genau das, was ich sein will.“ Dabei versteht er seine Rolle nicht als Zauberer oder Taktgeber, sondern als jemand, der mit Physis, Mentalität und klarer Haltung überzeugt.

Während andere im Team mit technischer Extraklasse glänzen, will Raum mit klassischen Tugenden vorangehen – Laufstärke, Zweikampfhärte, Einsatz. „Ich konzentriere mich auf das, was ich kann“, sagt er nüchtern. Für die magischen Momente seien andere zuständig. Und dennoch: Ab und zu rutscht auch ihm ein Highlight durch – wie im Oktober gegen Luxemburg, als er mit einem Freistoß sein erstes Tor im DFB-Trikot erzielte.

Nagelsmann lobt Raums Persönlichkeit

Julian Nagelsmann schätzt an Raum nicht nur dessen Leistung auf dem Feld, sondern vor allem seinen Charakter. „Er ist wie ein Kaugummi in der Gruppe, hat zu allen einen guten Draht“, lobte der Bundestrainer. Vor allem Raums Rolle als Kapitän in Leipzig habe seine Entwicklung positiv beeinflusst. Die zusätzliche Verantwortung im Verein scheint ihn auch im DFB-Team zu stärken.

Der Begriff „Kaugummi“ steht in diesem Kontext für Verbindlichkeit und soziale Kompetenz. Raum agiert als Stabilisator innerhalb der Mannschaft, jemand, der für gute Stimmung sorgt und das Miteinander fördert. Nagelsmann weiß: In einem Turnierteam zählen nicht nur Tore und Assists, sondern auch Persönlichkeiten, die Gruppenprozesse positiv lenken.

Teamgeist im Fokus – auch neben dem Platz

Raum selbst beschreibt seine Rolle abseits des Rasens mit einem Augenzwinkern. Bei gemeinsamen Aktivitäten ist er vorn dabei, organisiert Abendessen, hält Kontakt zu allen Spielern. „Ich probiere, eine gute Connection zu jedem zu haben“, sagt er. Dieser zwischenmenschliche Einsatz ist kein Zufall, sondern Teil seines Selbstverständnisses.

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Dabei geht es ihm nicht nur um Lockerheit, sondern auch um Verantwortung. In einem Team mit vielen Charakteren braucht es Spieler, die Brücken bauen – zwischen Jung und Alt, Stammkräften und Ergänzungsspielern. Raum erfüllt diese Funktion ganz selbstverständlich, weil es seinem Naturell entspricht. „Das macht einfach Spaß. Und ich glaube, das bin ich einfach.“

Zwischen Anspruch und Wirklichkeit

Ob David Raum sportlich bei der Heim-EM zur Stammkraft wird, ist offen – Konkurrenz gibt es genug. Doch seine Rolle im Teamgefüge ist klar: Er ist ein Spieler, der Verantwortung übernimmt, der präsent ist – auf dem Platz und im Mannschaftsleben. Und genau solche Typen braucht eine Nationalmannschaft, wenn es in einem Turnier auf jedes Detail ankommt.