Fake Trikots kaufen am Ballermann? DFB Trikots für 20 Euro – Was man darf & was nicht!

Wer dieser Tage am Ballermann unterwegs ist, bekommt nicht nur Sangria und Schlager serviert, sondern auch eine große Auswahl an Fußballtrikots – für den Bruchteil des Originalpreises. Vor allem Jerseys deutscher Bundesligisten wie Bayern München, Borussia Dortmund oder eben der Deutschen Nationalmannschaft sind beliebt, ebenso Trikots von Stars wie Messi, Ronaldo oder Lamal. Doch was steckt hinter dem Straßenverkauf auf Mallorca? Die Bildzeitung hat recherchiert.

Fake Trikots kaufen am Ballermann? DFB Trikots für 20 Euro - Was man darf & was nicht! (Foto Depositphotos.com)
Fake Trikots kaufen am Ballermann? DFB Trikots für 20 Euro – Was man darf & was nicht! (Foto Depositphotos.com)

Nachgemachte DFB Trikots für kleines Geld: So läuft der Verkauf auf der Partymeile

Zwischen „Bierkönig“ und „Mega Park“ liegt das Herz des Trikot-Basars. Auf Tüchern am Boden bieten Händler Trikots sämtlicher deutscher Top-Clubs und der deutschen Nationalmannschaft an – darunter sogar aktuelle Modelle, personalisiert mit Flock, Namen und Rückennummern. Der BILD-Sparfochs wagte den Selbstversuch und bekam ein HSV-Einlauftrikot für 15 Euro, ein aktuelles Jersey der neuen Saison für 20 Euro. Das Angebot wirkt professionell, es gibt sogar Etiketten und Waschanleitungen. Das Erkennen ist schwer, aber man weiß eben, dass es nur Fakes sind – bei den Preisen!

In Rucksäcken lagern weitere Größen, nach kurzem Feilschen sind oft auch andere Modelle verfügbar. Die Verkäufer, häufig aus Westafrika, verdienen laut eigenen Angaben nur zwischen 15 und 25 Euro pro Tag. Die wahren Profiteure sitzen anderswo – der Nachschub kommt aus China, versteckt in Lagerhäusern auf der Insel.

Qualität der Trikot Fakes: Optisch nah dran, aber mit Schwächen

Was auf den ersten Blick wie ein echtes Trikot aussieht, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als gut gemachter Nachbau. Die Logos und Farben stimmen, auch das Material ist täuschend ähnlich. Erst beim Blick auf die Nähte fällt auf: Hier wurde gespart. Für den Party-Touristen reicht das aber offenbar – viele decken sich gleich mit mehreren Jerseys ein.

Polizeiaktion vor dem „Bierkönig“: Trikotverkäufer flüchten schnell

Illegale Ware auf offener Straße bleibt auch in Spanien nicht unbeobachtet. Bei einem Kontrollgang der Polizei reagieren die Händler geübt: Die Tücher sind an Seilen befestigt, ein Griff – und schon ist das ganze Sortiment verschwunden. Während die Polizisten einen betrunkenen Käufer befragen, sind die Händler längst in den Seitenstraßen untergetaucht. Kaum ist der Streifenwagen weg, wird das Geschäft wieder aufgenommen.

Adidas äußert sich: Kampf gegen Fakes läuft

Besonders häufig betroffen: Trikots von Adidas. Der Sportartikelriese zeigt sich wenig erfreut über die Entwicklungen. „Adidas schützt und verteidigt seine Markenrechte rigoros“, so eine Sprecherin. Man gehe gezielt gegen Händler, Importeure und Online-Fakeshops vor. Zudem warnt Adidas vor möglichen gesundheitsschädlichen Materialien bei den Fälschungen – ein Punkt, der bei Käufern oft untergeht.

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Gefälschte Trikots kaufen & mitbringen: Was beim Rückflug erlaubt ist

Der Besitz eines gefälschten Trikots ist nicht strafbar, solange es für den Eigengebrauch gekauft wurde. Wer allerdings 20 oder 50 Stück mitbringt und sie in Deutschland verkaufen will, riskiert eine Anzeige wegen gewerbsmäßiger Markenrechtsverletzung. Einzelne Stücke im Koffer? Kein Problem – zumindest rechtlich.

Der Trikotverkauf am Ballermann läuft noch bis zum Saisonende im November. Spätestens zu Ostern wird das Geschäft wieder hochgefahren – mit günstigen Preisen, schnellen Verkäufen und fragwürdiger Legalität.