Fußball Länderspiele – Belastungsdebatte: Mbappé fordert „mehr Ruhe“ für die Stars

Mbappé fordert längere Pausen – und kritisiert „Dialog zwischen Tauben“

Kylian Mbappé meldet sich mit einer deutlichen Botschaft zurück: Wenige Tage vor dem Start in die WM-Qualifikation spricht der französische Starstürmer über die wachsende Belastung im Profifußball – und warnt vor den Folgen. Zwar rudert er bei seiner früheren Kritik an der Anzahl der Spiele leicht zurück, doch seine zentrale Forderung bleibt: Die Spieler brauchen mehr Erholung – für ihre Gesundheit und die Qualität des Spiels.

Frankreichs Stürmer Nr. 10, Kylian Mbappe, feiert den Führungstreffer während des Endspiels um den dritten Platz der UEFA Nations League zwischen Deutschland und Frankreich in Stuttgart, Südwestdeutschland, am 8. Juni 2025. (Foto: THOMAS KIENZLE / AFP)
Frankreichs Stürmer Nr. 10, Kylian Mbappe, feiert den Führungstreffer während des Endspiels um den dritten Platz der UEFA Nations League zwischen Deutschland und Frankreich in Stuttgart, Südwestdeutschland, am 8. Juni 2025. (Foto: THOMAS KIENZLE / AFP)

Spielplan am Limit: Mbappé warnt vor Qualitätsverlust

Die Warnung kommt nicht von irgendwem: Kylian Mbappé gehört zu den meistbelasteten Spielern der Welt. Der 26-Jährige, der im Sommer noch die Klub-WM bestritt, sieht in der aktuellen Entwicklung eine klare Gefahr. „Wir brauchen einfach mehr Ruhe, mehr Urlaub, um uns zu regenerieren“, sagte der Kapitän der französischen Nationalmannschaft vor dem Quali-Spiel gegen die Ukraine.

Besonders kritisch sieht Mbappé nicht die reine Zahl an Spielen, sondern das Fehlen echter Erholungsphasen. Die Folge: Spieler würden selten ihr Topniveau erreichen, was auch dem Spiel insgesamt schade. „Ich kann mich nicht erinnern, jemals jemanden gesehen zu haben – selbst unter den größten Spielern –, der in einer Saison 60 Spiele auf höchstem Niveau gemacht hat“, so der neue Star von Real Madrid.

Zwischen Selbstkritik und Systemkritik

Mbappé räumt ein, dass sich seine Haltung verändert hat. Früher habe er gedacht, dass Fußballprofis zu viel spielen. Heute verstehe er besser, warum die öffentliche Meinung oft anders aussieht: „Die Leute sehen uns auf dem Sofa und sagen: ‚Ihr verdient viel Geld, also spielt.‘“ Diese Sichtweise sei nachvollziehbar, doch eben auch gefährlich, wenn langfristig Gesundheit und Spielqualität leiden.

In der Debatte fordert Mbappé deshalb mehr gegenseitiges Verständnis. „Wenn alle einen Schritt aufeinander zugehen, profitieren alle – auch die Zuschauer, die bessere Spiele sehen“, argumentiert er. Die Realität sieht für ihn aber anders aus: Es sei aktuell ein „Dialog zwischen Tauben“, bei dem Argumente nicht wirklich gehört werden.

FIFA vs. FIFPRO: Der Streit eskaliert

Hinter Mbappés Kritik steht ein seit Monaten schwelender Streit auf höchster Ebene. Zwischen dem Weltverband FIFA und der Spielergewerkschaft FIFPRO herrscht ein Dauerkonflikt. Der Auslöser: die stetige Ausweitung des internationalen Spielkalenders – zuletzt durch neue Turniere wie die Klub-WM oder die geplante „Global Nations League“.

FIFPRO hat gemeinsam mit dem europäischen Ligenverband rechtliche Schritte gegen die FIFA eingeleitet. Ziel: Die Belastung der Spieler endlich zu reduzieren. Doch eine Einigung ist nicht in Sicht – und für Mbappé bleibt die Gefahr bestehen, dass der Streit noch jahrelang ungelöst bleibt.