Deutschland gegen Slowakei
Länderspiel Deutschland gegen Slowakei heute *** Kimmich hat böse Erinnerungen

Kimmichs Déjà-vu gegen die Slowakei: Vom Albtraum zum Neustart?

Wenn Deutschland heute am Abend (4.9.) in Bratislava auf die Slowakei trifft, ist es nicht einfach nur der Start in die WM-Qualifikation – für Joshua Kimmich ist es eine Reise in die eigene Vergangenheit. Der DFB-Kapitän erinnert sich nur allzu gut an seinen ersten Auftritt im Nationaltrikot gegen denselben Gegner – ein verregneter Abend, der alles andere als erfolgreich verlief. Doch inzwischen ist Kimmich 100 Länderspiele weiter. Der Blick geht nach vorn, mit einem klaren Ziel: dem fünften Stern 2026.

DFB-Mittelfeldspieler Joshua Kimmich beim Freundschaftsspiel gegen Slowakei in Augsburg, am 29.05. 2016. / AFP PHOTO / CHRISTOF STACHE
DFB-Mittelfeldspieler Joshua Kimmich beim Freundschaftsspiel gegen Slowakei in Augsburg, am 29.05. 2016. / AFP PHOTO / CHRISTOF STACHE

Die deutsche Aufstellung Update 20 Uhr:

Oliver Baumann – Antonio Rüdiger, Jonathan Tah, Joshua Kimmich (C), Leon Goretzka, Nick Woltemade, Nnamdi Collins, Angelo Stiller, Florian Wirtz, Maximilian Mittelstädt, Serge Gnabry.

Die deutsche Nationalmannschaft beginnt heute Abend (20.45 Uhr/ARD) in Bratislava ihre Qualifikation für die WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko – und das mit einer Überraschung. Debütant Nnamdi Collins von Eintracht Frankfurt steht direkt in der Startelf. Bundestrainer Julian Nagelsmann vertraut außerdem auf geballte Bayern-Power: Neben Kapitän Joshua Kimmich laufen gleich drei weitere Akteure des Rekordmeisters von Beginn an auf.

Ein verregneter Einstand mit Folgen

Joshua Kimmichs Länderspieldebüt 2016 gegen die Slowakei war ein Abend zum Vergessen. In Augsburg, kurz vor der EM in Frankreich, setzte es ein 1:3 – auf einem vom Regen durchweichten Rasen, der zwischenzeitlich sogar unbespielbar war. „Es hat sehr viel geregnet, das Spiel wurde unterbrochen“, erinnerte sich Kimmich. Besonders bitter: Zwei Gegentore fielen nach Standardsituationen – jeweils gegen seinen direkten Gegenspieler. Das Resultat: kicker-Note 5,5. Kein idealer Start, den auch Bundestrainer Julian Nagelsmann augenzwinkernd kommentierte: „Das geht ja!“

Kein Trauma, sondern ein Wendepunkt

Vier Wochen später drehte sich das Bild bereits: Im EM-Achtelfinale traf Deutschland erneut auf die Slowakei – diesmal mit Kimmich in der Startelf und einem klaren 3:0-Sieg. Ein klares Signal, dass der erste Rückschlag keine Bremse, sondern ein Ansporn war. Heute steht Kimmich bei 100 Länderspielen – eine Marke, die verdeutlicht, wie konstant und wichtig er für das Nationalteam geworden ist. Die Slowakei bleibt ein besonderer Gegner – aber nicht im negativen Sinne.

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Nagelsmanns klare Marschroute: Prozess statt Pokalträume

Bundestrainer Julian Nagelsmann hat in den letzten Wochen für Aufsehen gesorgt, weil er offen den WM-Titel 2026 als Ziel ausgegeben hat. Nun relativiert er diesen Anspruch ein Stück weit – nicht inhaltlich, sondern im Timing. „Es ist gesund, dass man Ziele ausruft“, sagte er, betont aber gleichzeitig die Wichtigkeit, sich auf den Weg dorthin zu fokussieren. Der „Prozess“ steht im Mittelpunkt. Gerade in schwierigen Spielphasen müsse das Team ruhig bleiben und das große Ganze nicht aus den Augen verlieren – ohne sich davon lähmen zu lassen.

Auftakt mit Symbolkraft

Das Spiel gegen die Slowakei ist mehr als nur ein weiteres Qualifikationsspiel. Es ist ein Stimmungstest, ein Taktgeber für die kommenden Monate. Und es ist ein Symbol dafür, wie weit ein Spieler wie Joshua Kimmich gekommen ist – vom durchwachsenen Debütanten zum Führungsspieler. Dass es am Anfang mal holprig laufen kann, gehört offenbar zum Weg. Entscheidend ist, wie man daraus lernt. Oder wie Nagelsmann sagt: Trust the process.