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Berger rettet Deutschland ins Halbfinale – und bleibt doch im Hintergrund
Ann-Katrin Berger war die herausragende Figur beim dramatischen EM-Viertelfinale der DFB-Frauen gegen Frankreich. Mit starken Paraden, einem gehaltenen Elfmeter und bemerkenswerter Bescheidenheit sicherte sie Deutschland den Einzug ins Halbfinale. Doch für die Torhüterin selbst stand das Team im Vordergrund.

Deutschland übersteht 100 Minuten in Unterzahl
Was als Fußballspiel begann, wurde schnell zum Kampfspiel: Bereits in der 13. Minute musste Kathrin Hendrich mit Rot vom Platz – Deutschland also fast das gesamte Spiel in Unterzahl. Frankreich nutzte die numerische Überlegenheit, ging durch ein Eigentor von Nüsken in Führung. Doch die DFB-Elf zeigte Moral. Ausgerechnet Sjoeke Nüsken war es, die nach einer Eckballvariante per Kopf zum 1:1 ausglich.
Deutschland verteidigte mit großer Leidenschaft, hielt taktisch diszipliniert dagegen und zwang Frankreich in die Verlängerung. Hier zeigte sich erneut, wie wertvoll Ann-Katrin Berger für dieses Team ist.
Spiel-Statistiken von Ann-Katrin Berger
 
									 
									Berger pariert – erst in der Verlängerung, dann im Elfmeterschießen
Die Szene des Abends spielte sich in der Verlängerung ab: Nach einem verunglückten Kopfball von Kapitänin Janina Minge war das 2:1 für Frankreich eigentlich nur noch Formsache – doch Berger reagierte blitzschnell, kratzte den Ball von der Linie und rettete Deutschland ins Elfmeterschießen.
Dort wurde sie endgültig zur Matchwinnerin. Berger verwandelte ihren eigenen Elfmeter und parierte anschließend den entscheidenden Versuch von Alice Sombath. Der Jubel im St. Jakob-Park war grenzenlos. Doch statt sich feiern zu lassen, spendete sie zunächst trauernden Französinnen Trost.
Mannschaftsleistung überzeugt trotz Unterzahl
Auch wenn Berger im Mittelpunkt stand – das Spiel war ein Kraftakt der gesamten Mannschaft. Spielerinnen wie Giulia Gwinn, Lena Oberdorf und Franziska Kett zeigten starke Leistungen. Kett lieferte bei ihrem EM-Debüt eine solide Partie ab und ließ Frankreichs Star Cascarino kaum zur Entfaltung kommen.
Trainer Christian Wück lobte vor allem den Charakter seiner Mannschaft: „Diese Leistung nach der frühen Roten Karte – das war außergewöhnlich.“ Und auch Frankreichs Coach Bonadei musste anerkennen: „Deutschland hat heldenhaft gekämpft.“
Fokus auf das Halbfinale gegen Spanien
Trotz des Sieges blieb Berger ihrer Linie treu: keine großen Emotionen, kein Rampenlicht. Stattdessen hob sie den Teamgeist hervor: „Jede hat heute ihr letztes Hemd gegeben. Der ganze Verdienst gebührt dem Team.“
Doch eine klare Botschaft gab sie dann doch mit: „Jetzt haben uns alle wieder auf dem Zettel.“ Im Halbfinale wartet nun Spanien – ein echter Härtetest. Aber erstmal darf gefeiert werden. Danach wird der Blick nach Zürich gehen.
