Fußball heute * 6:0: DFB-Pressekonferenz vor Deutschland-Länderspiel gegen die Slowakei

„Wir können einen großen Schritt machen“ – Nagelsmann vor dem Gruppenfinale gegen die Slowakei

Vor dem letzten und entscheidenden Gruppenspiel der WM-Qualifikation gegen die Slowakei haben Bundestrainer Julian Nagelsmann und Torwart Oliver Baumann in Leipzig die Marschroute vorgegeben. Nach dem Pflichtsieg in Luxemburg soll nun im Heimspiel die direkte Qualifikation perfekt gemacht werden – eine Aufgabe, die Nagelsmann nicht auf die leichte Schulter nimmt. Trotz positiver Entwicklung in den letzten Monaten bleibt die zentrale Botschaft: Konzentration, Struktur und Kontrolle.

➡️ Spielbericht: Deutschland gewinnt 6:0 gegen Slowakei

Bundestrainer Julian Nagelsmann am 17. November 2025 in Leipzig gegen die Slowakei im letzten Wm-Quali-Spiel. (Photo by Ronny HARTMANN / AFP)
Bundestrainer Julian Nagelsmann am 17. November 2025 in Leipzig gegen die Slowakei im letzten Wm-Quali-Spiel. (Photo by Ronny HARTMANN / AFP)

Fokus auf die Qualifikation – mit klarer Marschroute

„Wir haben Feedback gegeben aus dem Luxemburg-Spiel“, begann Nagelsmann seine Analyse mit Rückblick auf den 2:0-Sieg. Auch wenn Luxemburg und die Slowakei unterschiedliche Teams seien, erkennt er Gemeinsamkeiten: „Bei der Herangehensweise gibt es gewisse Parallelen.“ Die DFB-Elf habe sich deshalb nicht nur taktisch vorbereitet, sondern auch grundsätzliche Dinge besprochen, „wie wir uns als Mannschaft zeigen wollen“.

Zielvorgabe für das Spiel am Montagabend sei eindeutig: „Wir müssen und wollen morgen gewinnen, dafür sind wir gut vorbereitet.“ Nagelsmann betont, dass er das Spiel nicht als Risiko, sondern als Chance betrachtet: „Es ist kein Thema, dass wir scheitern könnten. Es geht darum, einen Plan zu haben und die Mannschaft vorzubereiten.“

Fußball heute DFB-Pressekonferenz vor Deutschland-Länderspiel gegen die Slowakei

Personallage: Kimmich wackelt, Schlotterbeck optimistisch

Im Fokus der Pressekonferenz stand auch die medizinische Situation. Bei Joshua Kimmich ist der Einsatz weiter fraglich. „Er braucht noch etwas Ruhe. Er ist zwar auch auf dem Platz, aber wir wollen die Struktur solange es geht in Ruhe lassen“, erklärte Nagelsmann. Über seinen möglichen Einsatz wird kurzfristig entschieden: „Es geht da eher um Schmerzen und ums Wohlfühlen, aber wer Joshua kennt, der weiß, dass er ungern nein zu einem Spiel sagt.“

Besser sieht es bei Nico Schlotterbeck aus: „Bei Schlotti tut es vielleicht auch ein bisschen weh, aber die Verletzung verheilt gut und hat sich nicht entzündet. Ich gehe davon aus, dass er spielen kann.“

Dieses Fußball-Video könnte dich interessieren:

Entwicklung statt Druck – Rückblick auf turbulente Monate

Nagelsmann blickte ausführlich auf die Entwicklung der Mannschaft in den letzten zwölf Monaten zurück. Der Tiefpunkt sei im November 2023 erreicht gewesen, danach sei der Weg in kleinen Schritten wieder nach oben gegangen – auch wenn das öffentliche Bild zuletzt schwankte: „In der Nations League waren gute Spiele dabei mit einer Weltklasse-Halbzeit gegen Italien. Dann kam das Final Four mit zwei Niederlagen, wo ein Bruch in der Wahrnehmung entstand.“

Den Druck vor dem Spiel will er nicht überhöhen, betont aber die Bedeutung: „Morgen können wir einen großen Schritt machen, wenn wir uns qualifizieren.“ Wichtig sei es, die richtige Mischung aus Stabilität und Mut zu finden: „Wir müssen mehr Mut beweisen und wollen ein bisschen mehr nach vorne und einen Rückpass weniger spielen.“

Junge Spieler im Fokus – Ouedraogo und El Mala mit Perspektive

Ein Thema waren auch zwei junge Spieler, die zuletzt im Kader standen. Assan Ouedraogo, der erst 18 Jahre alt ist, beeindruckte den Bundestrainer mit seiner Mentalität: „Er ist ein sehr bescheidener junger Mann, der keine Allüren hat und eine gewisse Leidenszeit hinter sich hat.“ Spielerisch hebt Nagelsmann seine Vielseitigkeit hervor: „Er hat einen guten Speed, einen guten Torabschluss – weniger mit Kraft, als mit Präzision – und ist ein guter Box-to-Box-Spieler.“

Auch Said El Mala wurde explizit gelobt. Trotz wenig Trainingszeit hinterließ er einen bleibenden Eindruck: „Er ist demütig genug, aber trotzdem frech genug.“ Nagelsmann machte aber klar, dass der nächste Schritt in Köln erfolgen muss: „Er muss in Köln Stammspieler werden, den Anspruch haben, die Baustellen, die ihm sein Vereinstrainer und ich mitgegeben haben, zu beseitigen.“

Fußball heute DFB-Pressekonferenz vor Deutschland-Länderspiel gegen die Slowakei
Fußball heute DFB-Pressekonferenz vor Deutschland-Länderspiel gegen die Slowakei

Baumann: „Die Basis muss stimmen“

Auch Torhüter Oliver Baumann nahm an der Pressekonferenz teil – und zeigte sich unbeeindruckt von der Bedeutung des Spiels. „Trotz der Wichtigkeit werde ich mich wie immer vorbereiten“, sagte der Hoffenheimer Routinier. Für ihn persönlich sei es dennoch ein besonderes Spiel, das er „mit großer Ernsthaftigkeit“ angehe.

Baumann machte deutlich, dass der Schlüssel im Spiel gegen die Slowakei in der Grundhaltung liege: „Wir müssen mit einer sehr guten Haltung ins Spiel gehen, was die Basics wie Zweikämpfe und zweite Bälle angeht.“ Eine stabile Defensive sei die Voraussetzung, um auch im Offensivspiel Lösungen zu finden.

Zum Umgang mit Halbzeitansprachen äußerte sich Baumann ebenfalls gelassen. „Wir hatten schon Situationen, in denen der Bundestrainer lauter geworden ist, und wir sind da auch nicht auseinandergebrochen“, so Baumann. Beim Luxemburg-Spiel sei es „um inhaltliche Themen“ gegangen – die Mannschaft habe die Hinweise umgesetzt.

Entscheidung im Tor: Nagelsmann lobt Baumann, bleibt aber offen

Die Torwartfrage bleibt auch weiterhin offen. Nagelsmann lobte Baumann, machte aber klar, dass die Entscheidung nicht allein bei ihm liegt: „Ich entscheide nicht alleine darüber, wer Nummer eins ist, sondern auch mit dem Torwarttrainer.“ Trotzdem betonte er: „Olli spielt aktuell herausragend gut, von dem her bin ich sehr zufrieden und habe keine Bauchschmerzen in jedweder Richtung.“