Deutsche Nationalmannschaft WM 2026 – Torwart-Thema „nervt“ Nagelsmann

Wer steht bei der WM im Tor? Das DFB-Torwart-Dilemma nimmt kein Ende

Die Torwartfrage begleitet die deutsche Nationalmannschaft wie ein Schatten. Julian Nagelsmann zeigt sich zunehmend genervt von der anhaltenden Debatte, doch die Spekulationen um ein mögliches Comeback von Manuel Neuer halten sich hartnäckig – auch, weil Marc-André ter Stegens Situation in Barcelona alles andere als ideal ist.

Deutschlands Cheftrainer Julian Nagelsmann (L) steht neben der deutschen Fußballlegende Lothar Matthäus (2.v.l.) bei einem Interview vor dem Spiel um Platz 3 der UEFA Nations League zwischen Deutschland und Frankreich in Stuttgart, Südwestdeutschland, am 8. Juni 2025. (Foto: THOMAS KIENZLE / AFP)
Deutschlands Cheftrainer Julian Nagelsmann (L) steht neben der deutschen Fußballlegende Lothar Matthäus (2.v.l.) bei einem Interview vor dem Spiel um Platz 3 der UEFA Nations League zwischen Deutschland und Frankreich in Stuttgart, Südwestdeutschland, am 8. Juni 2025. (Foto: THOMAS KIENZLE / AFP)

Die Torwart-Debatte: Öffentlich ein Reizthema, intern doch ein Thema?

Offiziell spielt die Torwartfrage für den Bundestrainer keine große Rolle. Nagelsmann spricht von einem „vieldiskutierten Thema“ – allerdings nur außerhalb des Teams. Intern, so betont er, sei die Lage klar. Doch dass er bei fast jedem öffentlichen Auftritt auf die Personalie im Tor angesprochen wird, zeigt, dass die Unsicherheit bleibt. Vor allem, weil ter Stegen nach seiner Rücken-OP bei Barça derzeit ohne Einsatz bleibt und ein Comeback auf Klubebene ungewiss ist.

Ter Stegens Rückstand, Neuers Schatten und Baumanns solide Arbeit

Im Sommer 2024 galt ter Stegen noch als klare Nummer eins für die WM 2026. Beim Finalturnier der Nations League zeigte er gegen Top-Gegner wie Frankreich und Portugal starke Leistungen. Nagelsmann stellte sich hinter ihn und lobte ihn öffentlich. Doch mit der anhaltenden Verletzung und fehlender Spielpraxis in Spanien ist seine Position ins Wanken geraten.

Oliver Baumann sprang erneut solide ein, doch als dauerhafte Lösung wird er nicht gesehen. Stattdessen wird wieder über Manuel Neuer diskutiert – obwohl dieser nach eigener Aussage seine Nationalmannschaftskarriere bereits beendet hat. Interessant: Sein Berater ließ durchblicken, dass Neuer im Notfall nicht abgeneigt wäre.

DFB-Spitze diskutiert intern – Völler soll bei Neuer angefragt haben

Die „Sport Bild“ berichtet, dass DFB-Sportdirektor Rudi Völler bei Neuer wegen eines möglichen Comebacks vorgefühlt haben soll – offenbar in der Erwartung, dass ter Stegen nicht rechtzeitig Spielpraxis sammelt. Innerhalb des Verbands gibt es demnach Fürsprecher für eine Rückkehr des Routiniers. Nagelsmann hingegen hält sich bedeckt, verweist bei Fragen auf Torwarttrainer Andreas Kronenberg – der sich öffentlich nicht äußert.

Ein Wechsel als Rettung? Nagelsmann bleibt vorsichtig optimistisch

Nagelsmann macht keinen Hehl daraus, dass die aktuelle Situation kompliziert ist. Er betont, ter Stegen müsse nicht zwingend bei einem Topklub unter Vertrag stehen, um die WM als Stammkeeper zu bestreiten. Die Auslegung, was ein „Topklub“ sei, ließ er offen. Dass ein Wechsel im Januar aber nicht einfach ist, räumte er ein. Der Trainer weiß: Ohne Spielpraxis wird es schwer, an ter Stegen festzuhalten – trotz seiner Verdienste.