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Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat sich klar gegen eine erneute Aufstockung des Teilnehmerfeldes bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2030 ausgesprochen. Die Diskussion um eine mögliche Erweiterung auf 64 Teams sorgt vor dem FIFA-Kongress in Paraguay für Unruhe – trotz fehlender offizieller Tagesordnung.
DFB-Präsident Neuendorf warnt vor sportlichen und organisatorischen Folgen
Bernd Neuendorf, Präsident des DFB, bezog im Vorfeld des FIFA-Kongresses deutlich Stellung. Die Idee, das WM-Teilnehmerfeld 2030 auf 64 Nationen zu erhöhen, lehnt er ab – sowohl aus sportlichen als auch organisatorischen Gründen. „Wir werden diesen Vorschlag nicht unterstützen“, so Neuendorf, „weil ich zutiefst davon überzeugt bin, dass wir dem Turnier damit keinen Gefallen tun würden.“
Ein solcher Schritt würde laut dem DFB-Chef die Belastung für Spieler massiv erhöhen und zugleich den nationalen Ligen gravierende Nachteile bescheren. Schon jetzt ist der internationale Kalender dicht gedrängt – eine weitere Ausdehnung der Turnierphase sei schlicht nicht tragbar.
Vorschlag aus Uruguay stößt auf breite Skepsis
Der Anstoß für die Debatte kam im März vom uruguayischen Verbandspräsidenten Ignacio Alonso. Anlässlich des 100-jährigen WM-Jubiläums brachte er im FIFA-Council eine erneute Aufstockung ins Spiel – obwohl das Teilnehmerfeld für die WM 2026 bereits von 32 auf 48 Teams erweitert wurde. Die FIFA bestätigte, dass sie den Vorschlag prüfen müsse, wie es für Mitgliederanträge üblich sei.
Doch der Vorstoß überrascht viele – auch UEFA-Präsident Aleksander Ceferin zeigte sich irritiert und sprach von einer „schlechten Idee“. Die Reaktion auf den Vorstoß fiel in mehreren Regionen der Fußballwelt kritisch aus: Die Verbände der AFC (Asien) und CONCACAF (Nord- und Mittelamerika) zeigten sich skeptisch. Lediglich die südamerikanische CONMEBOL signalisiert Unterstützung.
FIFA-Kongress in Asunción: Kein offizielles Thema – aber viel Gesprächsstoff
Offiziell steht der Vorschlag in Asunción nicht auf der Agenda, doch das Thema ist brisant. Vor dem eigentlichen Kongress tagt das FIFA-Council erneut, unter anderem mit Bernd Neuendorf. Einige Ratsmitglieder seien laut Ceferin vom plötzlichen Vorschlag überrascht gewesen. „Komisch, dass wir nichts davon wussten vorher“, so der UEFA-Boss.
Ein Hintergrund der Debatte: Uruguay ist Co-Gastgeber der WM 2030, gemeinsam mit Argentinien, Paraguay, Portugal, Spanien und Marokko. Ein größerer Wettbewerb würde dem Gastgeberland möglicherweise mehr Einfluss oder Symbolkraft verleihen – zulasten der sportlichen Substanz.