Fußball heute Ergebnis: Dortmund nur 4:4 gegen Juventus nach Führung!

Dortmund verspielt sicher geglaubten Sieg in Turin – 4:4 nach Wahnsinns-Schlussphase

Borussia Dortmund hat im ersten Härtetest der neuen Saison einen eigentlich schon sicheren Auswärtssieg gegen Juventus Turin in letzter Sekunde verschenkt. Trotz zwischenzeitlicher Zwei-Tore-Führung musste sich der BVB nach zwei Gegentreffern in der Nachspielzeit mit einem bitteren 4:4 zufriedengeben. Die spektakuläre Champions-League-Partie bot alles: defensive Aussetzer, offensive Highlights und ein dramatisches Ende.

Nationalspieler Julian Brandt von Borussia Dortmund in der Champions League 2024 (Foto Depositphotos.com)
Nationalspieler Julian Brandt von Borussia Dortmund in der Champions League 2024 (Foto Depositphotos.com)

 

 

Juventus
N N S S S
4 : 4
1.65
xG
1.68
Endergebnis
Borussia Dortmund
N S U S S
Kenan Yildiz
63'
Dušan Vlahović
67'
Dušan Vlahović
90'+4'
L. Kelly
90'+6'
Karim Adeyemi
52'
Felix Nmecha
65'
Yan Couto
74'
R. Bensebaïni
86'
Tore
52'
63'
65'
74'
Tor
86'
Elfmetertor
90'
+4
90'
+6
16
M. Di Gregorio
6
L. Kelly
3
Bremer
15
P. Kalulu
27
A. Cambiaso
19
K. Thuram
8
T. Koopmeiners
22
Weston McKennie
10
Kenan Yildiz
30
Jonathan David
20
L. Openda
1
G. Kobel
5
R. Bensebaïni
3
W. Anton
26
J. Ryerson
24
D. Svensson
8
Felix Nmecha
20
M. Sabitzer
2
Yan Couto
14
Maximilian Beier
27
Karim Adeyemi
9
S. Guirassy
field field
Aufstellungen
Juventus
5.6
15
D
6.3
3
D
5.3
6
D
90'
6.2
60'
6.6
69'
6.9
19
M
6.3
6.3
60'
6.3
63'87'
8.5
20
O
69'
6.2
Ersatzspieler
60'
6.3
60'67'90'
9.5
69'
7
69'
6.2
1
T
4
D
24
D
32
D
87'
6.7
Coach
Borussia Dortmund
1
T
5.9
26
M
6.5
3
D
42'
6.2
86'
6.2
2
M
74'
7.6
7
65'71'
8.2
6.2
52'
8.3
71'
6.3
90'
6.7
Ersatzspieler
71'
6.5
71'
6.2
33
T
90'
Coach

Frühes Pressing, dann Rückzug – Dortmunds wechselhafte Spielkontrolle

Dortmund startete mutig ins Spiel und störte die Aufbauversuche der Italiener durch hohes Pressing. Trainer Niko Kovac hatte auf ein erfahrenes Mittelfeld gesetzt: Felix Nmecha und Marcel Sabitzer begannen zentral, Jobe Bellingham saß zunächst draußen. Auch Pascal Groß war zunächst nur Ersatz, nachdem er kurzfristig krankheitsbedingt nachgereist war.

Die frühe BVB-Dominanz ließ jedoch schnell nach. Juventus kam besser ins Spiel – Khephrem Thurams Distanzschuss (4.) war ein erstes Warnsignal. Danach flachte die Partie ab. Beide Teams agierten fehleranfällig im Spielaufbau, klare Torchancen blieben Mangelware. Nur gelegentlich blitzte Juves Offensivkraft auf, etwa bei David (31.) oder Openda (39.). Dortmund konzentrierte sich zunehmend auf Umschaltmomente, statt den Gegner weiter unter Druck zu setzen.

Torfestival nach der Pause – Dortmund trifft, Juventus antwortet

Nach einer zähen ersten Halbzeit nahm das Spiel im zweiten Durchgang richtig Fahrt auf. Maximilian Beier setzte mit einem Pfostenschuss das erste Signal (51.), bevor Karim Adeyemi wenig später zur Führung traf. Dortmund blieb dran, und obwohl Kenan Yildiz zwischenzeitlich ausglich (63.), antwortete der BVB eiskalt: Nmecha (65.) und Yan Couto (74.) erhöhten auf 3:1.

Doch Juventus steckte nicht auf. Vlahovic verkürzte per Kopf (67.), während Dortmund Chancen zur Vorentscheidung liegen ließ – etwa durch einen unsauberen Pass von Adeyemi auf Nmecha (62.). Diese Nachlässigkeiten sollten sich rächen.

Bitteres Ende: Zwei Gegentore in der Nachspielzeit

Als der Sieg zum Greifen nah schien, brach Dortmund komplett ein. In der Nachspielzeit nutzte Juventus zwei BVB-Aussetzer eiskalt: Erst traf Vlahovic erneut (90.+3), dann erzielte Lloyd Kelly in der 96. Minute tatsächlich noch den Ausgleich. Dortmund hatte den sicher geglaubten Sieg innerhalb von drei Minuten komplett verspielt.

Für Kovac und sein Team ist das Remis nicht nur sportlich, sondern auch mental ein Rückschlag. In einem hitzigen und emotionalen Spiel fehlte in der Schlussphase die notwendige Ruhe – ein klassischer Fall von verschenkter Chance auf internationalem Top-Niveau.

Kovacs Strategie, Ricken-Nostalgie und Turiner Atmosphäre

Kovac hatte auf Erfahrung gesetzt, um die hitzige Atmosphäre im kleinen, aber lautstarken Stadion zu kontrollieren. Lars Ricken, Dortmunder Sportchef und Champions-League-Torschütze von 1997 gegen Juve, hatte das Duell vorab als eine der „größten Herausforderungen“ Europas beschrieben – und lag damit goldrichtig. Die Juve-Fans trieben ihre Mannschaft lautstark an, besonders in den entscheidenden Minuten.

Am Ende bleibt für Dortmund eine schmerzhafte Erkenntnis: Offensiv stark, aber defensiv zu nachlässig. Ein Punkt, der sich wie eine Niederlage anfühlt – gerade nach dieser Schlussphase.