Inhaltsverzeichnis - das findest du hier
Am Montagabend steht für die deutsche Nationalmannschaft das entscheidende Qualifikationsspiel zur WM 2026 an. In Leipzig trifft das Team von Julian Nagelsmann auf die punktgleichen Slowaken – und ein Unentschieden reicht zum Gruppensieg und damit zum Direktticket für die Endrunde in den USA, Kanada und Mexiko. Doch durch eine wenig bekannte UEFA-Regel zur Gruppenwertung ist die Ausgangslage für Deutschland komfortabler als sie scheint.

UEFA-Regel macht das Torverhältnis zum Zünglein an der Waage
In den „European Qualifiers“ gilt: Bei Punktgleichheit entscheidet nicht der direkte Vergleich, sondern das Torverhältnis über die Platzierung. Für Deutschland, das derzeit bei 8:3 Treffern steht, ein klarer Vorteil gegenüber der Slowakei (5:4). Selbst bei einer knappen Niederlage könnte der DFB also Gruppensieger bleiben – abhängig davon, wie das Parallelspiel Slowakei vs. Nordirland am letzten Spieltag ausgeht.
Konkret heißt das: Die Slowaken müssen Deutschland nicht nur schlagen, sondern möglichst deutlich. Ein 1:0 würde aufgrund des dann noch besseren Torverhältnisses Deutschlands nicht reichen. Auch ein torreiches Remis würde dem DFB genügen. Die Ausgangslage ist dadurch stabil – der Druck liegt eindeutig bei der Slowakei.
Deutschland darf nicht auf Ergebnisverwaltung setzen
Trotz der komfortablen Lage wäre es fahrlässig, auf Ergebnisverwaltung zu spielen. Schon das Hinspiel in Bratislava, das mit 0:2 verloren ging, hat gezeigt, wie schnell das DFB-Team bei passivem Auftreten ins Hintertreffen geraten kann. Auch wenn der Kader wieder durch die Rückkehr von Kimmich, Schlotterbeck und Adeyemi verstärkt wird, braucht es einen aktiven Ansatz – vor allem im Ballbesitzspiel und bei der Raumkontrolle.
Ein disziplinierter Aufbau, aktives Gegenpressing und eine bessere Nutzung der Zwischenräume müssen im Fokus stehen. Auch Standards könnten in einem engen Spiel den Unterschied machen – hier ist Präzision gefragt.
Rückkehrer bringen neue Optionen
Nagelsmann kann personell aus dem Vollen schöpfen: Kimmich dürfte nach seiner Sprunggelenksverletzung zurückkehren und könnte als Taktgeber im Zentrum agieren. Mit Nico Schlotterbeck käme mehr Stabilität in die Defensive, während Adeyemi mit seiner Geschwindigkeit die offensive Tiefe bringen kann, die zuletzt gefehlt hat. Gerade Adeyemi ist als Konterspieler wertvoll, falls Deutschland in Führung geht und Räume erhält.
Woltemade hat sich mit seinem Doppelpack in Luxemburg ebenfalls empfohlen. Auch Leroy Sané, der gegen Luxemburg stark aufspielte, dürfte gesetzt sein – jetzt muss er Konstanz zeigen.
Spielverlauf entscheidet über Risiko
Der Verlauf der Partie wird über die taktische Ausrichtung entscheiden. Geht Deutschland früh in Führung, kann man das Spiel kontrollieren und auf Ballbesitz setzen. Kommt die Slowakei besser ins Spiel, muss die DFB-Elf wachsam bleiben und bei gegnerischen Umschaltmomenten sauber verteidigen. Wichtig ist, nicht in Passivität zu verfallen – denn ein Gegentor kann das Spiel kippen.
Das Ziel: Gruppensieg und Setzplatz für die Auslosung
Neben dem WM-Ticket steht auch ein Platz in Lostopf 1 bei der Auslosung am 5. Dezember in Washington auf dem Spiel. Nur als Gruppensieger hat Deutschland eine realistische Chance, dort einsortiert zu werden – und sich damit für die Endrunde eine theoretisch einfachere Gruppe zu sichern. Ein Remis reicht sportlich – aber ein Sieg würde die Position weiter stärken.